Tafel-Situation in Wermelskirchen Wöchentlich bis zu 20 Neuaufnahmen

Wermelskirchen · Vor allem Flüchtlinge aus der Ukraine registrieren sich bei der Tafel in Wermelskirchen. Aber auch Familien oder Haushalte, in zuletzt die Hilfe nicht mehr benötigt hatten, kommen wieder zur Lebensmittelausgabe.

 Brigitte Krips ist  Vorsitzende der Tafel  in Wermelskirchen.

Brigitte Krips ist Vorsitzende der Tafel in Wermelskirchen.

Foto: Moll, Jürgen (jumo)

Bei der Wermelskirchener Tafel ist man gut organisiert und stets darauf vorbereitet, spontan auf Situationen reagieren zu können. Die aktuelle Zahl der Neuaufnahmen allerdings stellt auch das ehrenamtliche Team um Brigitte Krips vor Herausforderungen. „Wir sind zwar weit von den Zahlen von 2016 entfernt, als uns ein großer Flüchtlingsstrom erreichte, allerdings kamen damals nicht so viele Hilfsbedürftige in so kurzer Zeit wie aktuell“, sagt die Vorsitzende der Tafel in Wermelskirchen.

Seit einem Monat werden wöchentlich 15 bis 20 Familien, Haushalte oder Wohngemeinschaften gezählt, die sich neu registrieren lassen. „Es sind fast ausschließlich Flüchtlinge aus der Ukraine“, erklärt Brigitte Krips, die jedoch auch beobachtet, dass sich inzwischen auch Wermelskirchener vermehrt bei der Tafel anmelden – als Folge der gestiegenen Lebenshaltungskosten. „Die Zahl hier ist noch sehr gering. Wir erwarten aber, dass es nicht abreißen wird.“

Zudem kommen bedingt durch die Preissteigerungen viele Familien wieder, die schon lange nicht mehr an einem der beiden Tage der Lebensmittelausgabe gewesen sind. „Wenn eine Person oder ein Haushalt ein halbes Jahr lang die Hilfe nicht beansprucht hat, wird die jeweilige Karte aussortiert und für zwei Monate beiseite gelegt“, beschreibt die Tafel-Vorsitzende das Prozedere. Einige von diesen Karten seien inzwischen wieder zurückgewandert, weil die Unterstützung wieder benötigt werde.

Alleine in der vergangenen Wochen waren 150 der rund 450 bei der Wermelskirchener Tafel registrierten Haushalte vor Ort. „Der große Andrang führt dazu, dass wir bei der Ausgabe die Menge reduzieren, um auch bis zum Schluss Obst und Gemüse anbieten zu können.“ Während Brot auch weiterhin ausreichend vorhanden ist, fehlt es wie auch bei anderen Tafeln in der Region an frischen Waren.

Mehl oder Öl werden nie von den Lebensmittelmärkten gespendet und gehören somit eigentlich nicht zum Angebot der Tafel. „Weil aber die preiswerten Waren in den Supermärkten fehlen, gibt es bei uns die entsprechende Nachfrage.“ Brigitte Krips weiß es zu schätzen, dass der Bedarf über Sachspenden gedeckt werden kann. „Gerade erst hat eine Firma angefragt, was benötigt werde. Und sie haben Milch und italienisches Mehl zur Verfügung gestellt.“

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