Ukraine-Flüchtlinge in Wermelskirchen Elbringhausener spenden für Flüchtlinge

Elbringhausen · Brigitte Krips war nach Elbringhausen gekommen, um die Situation der Initiative und die der Geflüchteten in Wermelskirchen zu erläutern. Aus der Hoffestkasse legt die Nachbarschaft mit 1000 Euro den Spenden-Grundstock, weiteres Geld wird gesammelt.

Meinhard Felbick (l.) und die Nachbarn in Elbringhausen holten sich von Brigitte Krips Informationen aus „erster Hand“

Meinhard Felbick (l.) und die Nachbarn in Elbringhausen holten sich von Brigitte Krips Informationen aus „erster Hand“

Foto: Stephan Singer

Sicherlich brauche „Willkommen in Wermelskirchen“ auch Geld, stellte Brigitte Krips von der Initiative fest, denn: „Wir sind sicherlich längst nicht am Ende angekommen.“ Vielmehr müsste davon ausgegangen werden, dass weitere vom Ukraine-Krieg aus ihrer Heimat vertriebene Menschen nach Wermelskirchen kommen. Bis zum Wochenanfang waren es demnach knapp 340 aus der Ukraine Geflüchtete - „meist Mütter mit ihren Kindern“, wie Brigitte Krips erläuterte.

Brigitte Krips war nach Elbringhausen gekommen, um die Situation der Initiative und die der Geflüchteten in Wermelskirchen zu erläutern. Der Hintergrund: Das Organisationsteam des Elbringhausener Hoffestes um den „Elwerkuser Bürgermeister“ Meinhard Felbick hatte sich beim jüngsten Treffen dazu entschlossen, 1000 Euro aus der Hoffestkasse an „Willkommen in Wermelskirchen“ zu spenden und diesen Betrag aufzustocken, in dem weitere Spenden gesammelt werden: „Auch Firmen mit Sitz in Elbringhausen haben bereits zugesagt, sich zu beteiligen: zum Beispiel Fastenrath, Guhdo, Pisana und Dellmann‘s Bräu“, sagte Meinhard Felbick im Gespräch mit unserer Redaktion.

Die Elbringhausener Nachbarschaft feiert eigentlich alle zwei Jahre ihr Hoffest, zuletzt wegen der Corona-Pandemie in 2018. Nunmehr ist eine Neuauflage am Samstag, 13. August, geplant. „Nach der ganzen Zeit wollen wir nicht noch einmal auf das Fest verzichten – wollen aber genauso ein Zeichen der Solidarität setzen angesichts der schrecklichen Ereignisse in der Ukraine, sagt Felbick.

Die „Willkommen in Wermelskirchen“-Initiative wäre aktuell mehr denn je froh, die in 2014 begonnenen Arbeit fortgesetzt zu haben, erläuterte Brigitte Krips: „Wir haben ein Netzwerk und Strukturen, die jetzt greifen.“ Die Flüchtlinge aus der Ukraine seien in privaten Wohnungen oder kleinen städtischen Einheiten untergebracht – die Stadt hat zudem die obere Etage der ehemaligen Polizeiwache als Unterkunft vorbereitet, um gewappnet zu sein, wenn Geflüchtete per Zuweisung nach Wermelskirchen kommen (wir berichteten). „Den Menschen stellen wir immer einen Betreuer als Ansprechpartner zur Seite“, beschrieb Brigitte Krips in Elbringhausen: Weitere derartige Betreuer oder „Paten“ würden gebraucht. „Wir haben bereits Sprachangebote im Evangelischen Gemeindezentrum am Markt eingerichtet. Im Moment lernen dort 100 Teilnehmer in unterschiedlichen Gruppen Deutsch“, berichtete Brigitte Krips: „Gleichzeitig gibt es eine Kinderbetreuung, wir wollen weitere Gruppen für Kinder aufbauen.“ Denn: Kindergartenplätze wären ohne eine Erhöhung der vorhandenen Gruppenstärken rar. Ende April würden zudem die Sprachkurse in der Volkshochschule starten.

Die Wermelskirchener Hilfsbereitschaft unter der Steuerung von „Wermelskirchen hilft“, wozu auch „Willkommen in Wermelskirchen“ gehört, wäre toll, lobte Brigitte Krips: „Da ist Wermelskirchen vorbildlich.“ Und Meinhard Felbick unterstrich: „Gegen den Krieg können wir nicht viel machen, aber das, was wir hier vor Ort tun können, wollen wir machen.“

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