Strom vom eigenen Balkon Stadt Viersen prüft Förderung von Balkonkraftwerken

Viersen · Die Viersener Grünen hatten beantragt, dass die Stadt den Kauf von Balkonkraftwerken fördern soll. Privatleute würden demnach 150 Euro erhalten.

Die Module können an Balkonen, aber auch an Terrassen oder Garagendächern montiert werden.

Die Module können an Balkonen, aber auch an Terrassen oder Garagendächern montiert werden.

Foto: dpa/Stefan Sauer

Privatleute, die sich ein Balkonkraftwerk zulegen möchten um damit zu Hause selbst Strom zu erzeugen, erhalten womöglich finanzielle Unterstützung der Stadt Viersen. Der Ausschuss für Klima- und Umweltschutz, Land- und Forstwirtschaft hat die Stadtverwaltung bei einer Gegenstimme (FDP) beauftragt, sich mit einem entsprechenden Antrag von Bündnis 90/Die Grünen zu befassen. Sie fordern unter anderem, dass die Stadt den Kauf von steckerfertigen Photovoltaik-Erzeugeranlagen bis 600 Watt Peak mit je 150 Euro fördert. Davon könnten nicht nur Eigentümer sondern auch Mieter profitieren.

In ihrem Antrag erläutern die Grünen-Fraktionssprecher Maja Roth-Schmidt und Jörg Eirmbter-König: „Steckerfertige PV-Erzeugeranlagen, oft auch Balkonkraftwerke genannt, sind eine einfache Möglichkeit, einen Beitrag zur CO2-Reduktion zu leisten.“

Oft seien die Anschaffungskosten von einigen Hundert Euro für Haushalte zu hoch, sodass trotz der relativ kurzen Amortisationszeit ein Kauf nicht in Erwägung gezogen werde. „Hier kann eine Förderung von etwa 20 Prozent des Kaufpreises bei vielen eine Kaufentscheidung beeinflussen.“

Die Stadt soll aber nicht nur Kosten übernehmen. Sie soll auch örtliche Baumärkte animieren, entsprechende Produkte in ihr Sortiment aufzunehmen.

Außerdem fordern die Grünen, dass die Kostenpflichtiger Inhalt Anmeldung eines Balkonkraftwerks vereinfacht wird. Die Stadtverwaltung soll dazu Kontakt mit dem Grundversorger NEW aufnehmen.

„Das ist ein absolut sinnvoller Antrag“, betonte Jörg Dickmanns (SPD) in der Sitzung des Ausschusses. Die Förderung könne auch ruhig noch höher ausfallen, merkte Simon Männersdörfer (Linke) an. Eric Scheuerle (FDP) hingegen argumentierte, man könne das Thema Balkonkraftwerke doch auch in die Beratungen zur Fortschreibung des Integrierten Klimaschutzkonzeptes des Kreises Viersen aufnehmen. An der Fortschreibung sind neben der Stadt Viersen fünf weitere kreisangehörige Kommunen und der Kreis Viersen beteiligt.

Nach Angaben der Verbraucherzentrale liefern die Standard-Module eines Balkonkraftwerks eine Nennleistung von 280 bis 350 Watt. Eine Anlage bestehe meist aus einem oder zwei Standard-Solarmodulen und einem Wechselrichter.

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