Monheim Solarenergie Peto lehnt Balkonkraftwerke ab

Monheim · Die Stadt argumentiert, Förderung würde nur einen Mitnahmeeffekt bewirken. Das Interesse an den privaten PV-Anlagen sei ohnehin groß.

 So können Solarmodule für ein so genanntes Balkonkraftwerk aussehen.

So können Solarmodule für ein so genanntes Balkonkraftwerk aussehen.

Foto: dpa/Stefan Sauer

(elm) Obwohl auch ein entsprechender Bürgerantrag im Rahmen der Online-Beteiligung die meisten Fürsprecher gefunden hatte, lehnt die Stadtverwaltung eine Förderung privater Photovoltaikanlagen für Balkone ab. Als Begründung wird angeführt, dass für eine solche Förderung „kein Bedarf besteht“, weil sich die Anschaffungskosten einer solchen Mini-PV-Anlagen durch die eintretenden Stromkosteneinsparungen bei dem Betrieb der Anlage schnell amortisierten. Es gebe bereits eine Förderung durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz. „Eine Förderung ist nur sinnvoll, wenn in der Bevölkerung kein Interesse besteht, eine gewünschte Maßnahme anzugehen oder wenn das Interesse da ist, aber die Mittel fehlen“, erklärte die Erste Beigeordnete Lisa Pientak im Umweltausschuss. In der gesamten Bevölkerung herrsche aber eine hohe Motivation, PV-Anlagen zu installieren. Deshalb würde man bei den willigen Solarstromproduzenten nur einen Mitnahmeeffekt bewirken. Es gäbe keinen effektiven Beitrag für das Klima, folgerte Pientak. Sie wies darauf hin, dass es bereits ein Beratungsangebot zu dem Thema durch den städtischen Klimaschutzmanager gebe. Ferner bemängelte sie, dass der Antrag von Bündnis‘90/Die Grünen keine hinreichend konkreten Angaben zu den Rahmenbedingungen der Förderung und der Höhe enthalten habe.

Manfred Poell (Grüne) erklärte, dass die Fraktion diese Fragen ins Ermessen der Stadtverwaltung stellen wollte. Außerdem wisse er als Energieberater, dass eine Förderung durchaus geeignet sei, Interesse an einer Maßnahme zu wecken. Überhaupt wunderte er sich, dass sich PV-Anlagen im privaten Haushalt nach Einschätzung der Stadt immer rechneten, für den öffentlichen Sektor aber immer eine angebliche Unwirtschaftlichkeit angeführt werde.

Die Peto-Mehrheit lehnte den Grünen-Antrag ab.

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