Paul Schrömbges Abschied vom Ersten Beigeordneten

Babygeschrei während einer Ratssitzung? Sattes Lob vom politischen Gegner? Sitzplätze im Auditorium? Am Dienstagabend war im Stadtrat beim letzten Tagesordnungspunkt manches anders als sonst. Der hieß „Verabschiedung des Ersten Beigeordneten Dr. Paul Schrömbges“ – und der Mann, um den es ging, wurde nicht nur von Ehefrau Greta, sondern auch von den Töchtern und Enkelkindern begleitet.

 Ex-Bürgermeister Günter Thönnessen (links) hatte die Abschiedsrede auf Paul Schrömbges gehalten und ihm als Geschenk ein Jahrbuch aus dem Jahr 1976 des Humanistischen Gymnasiums Viersen überreicht, das beide besuchten. „Auf Seite 74 finden Sie meinen Namen, auf Seite 76 den von Dr. Schrömbges. Doktor war er damals aber noch nicht.“ Bürgermeisterin Sabine Anemüller erklärte, dass sie Schrömbges „als Ersten Beigeordneten und als Mensch“ wirklich schätze.

Ex-Bürgermeister Günter Thönnessen (links) hatte die Abschiedsrede auf Paul Schrömbges gehalten und ihm als Geschenk ein Jahrbuch aus dem Jahr 1976 des Humanistischen Gymnasiums Viersen überreicht, das beide besuchten. „Auf Seite 74 finden Sie meinen Namen, auf Seite 76 den von Dr. Schrömbges. Doktor war er damals aber noch nicht.“ Bürgermeisterin Sabine Anemüller erklärte, dass sie Schrömbges „als Ersten Beigeordneten und als Mensch“ wirklich schätze.

Foto: Martin Röse

Bürgermeisterin Sabine Anemüller (SPD) dankte dem Christdemokraten für seinen 16-jährigen Einsatz als Beigeordneter für die Stadt Viersen, attestierte ihm „Größe, Anstand, Loyalität“. Die Abschiedsrede hielt ihr Vorgänger Günter Thönnessen, der gleich bekannte, als „roter Ex-Bürgermeister politisch und persönlich ganz anders gestrickt“ zu sein als der zu Verabschiedende. „Aber aus der vielleicht etwas weiseren Rückschau eines ,Ex’ bin ich heute der festen Überzeugung: Gut, wenn es Menschen gibt, die anders denken. Gut, wenn es Menschen gibt, mit denen man sich auseinandersetzen kann.“

Er empfinde eine hohe Achtung vor dem, was Schrömbges zwischen 2002 und 2019 in Viersen geleistet habe. „Im Bereich der Kultur haben Sie es geschafft, die hohe Qualität des Kulturangebots in Viersen zu sichern“, lobte Thönnessen. Im Bereich Soziales habe Schrömbges die Stadt auf die Herausforderungen des demografischen Wandels eingestellt. „Im Jugendbereich ist eine Ihrer großen Leistungen der Ausbau des Kindergartenangebots.“ Und im Schulbereich habe Schrömbges unaufgeregt die Veränderungen realisiert, die notwendig gewesen seien. „Ich habe deshalb die Freude und Ehre, Ihnen in unser aller Namen Danke zu sagen und alles Gute für die Zukunft zu wünschen – und, das sage ich nur für Sie, mit Gottes Segen!“

Schrömbges dankte dem Stadtrat. „Es gab so etwas wie persönliches Wohlwollen.“ Und er verriet schmunzelnd, warum er seine Töchter mitgebracht hatte: „Jetzt habt ihr endlich mal gehört, was ihr für einen tollen Papa habt.“

Im Foyer des Stadthauses überreichte beim anschließenden Empfang Stephan Sillekens (CDU) im Namen aller Ratsmitglieder einen Mispelbaum. „Wenn die Gedanken an Viersen zu sehr schmerzen: Man kann aus den Früchten auch Schnaps machen.“ Auch dabei: Andreas Kimpel, Schrömbges’ Nachfolger als Vorsitzender des Kultursekretariats NRW, Willichs Bürgermeister Josef Heyes, Florian Herpel, Beigeordneter aus Grevenbroich, Gerd Fischer, Beigeordneter aus Mönchengladbach, Kreiskämmerer Thomas Heil, Albert Becker (VAB), Kim-Holger Kreft (AKH), Stefan Vander (Sparkasse) und Jürgen Cleven (Volksbank Viersen).

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