Brauchtum in Viersen Karnevalszüge in Alt-Viersen und Dülken fallen aus

Viersen · Die Entscheidung ist gefallen: Tulpensonntagszug und Rosenmontagszug fallen in Viersen coronabedingt aus. Könnte man die Züge in den Sommer verschieben? Auch darüber wurde jetzt entschieden.

 Unser Foto entstand beim Tulpensonntagszug 2019 in Alt-Viersen. Im kommenden Jahr fällt der Karnevalszug aus.

Unser Foto entstand beim Tulpensonntagszug 2019 in Alt-Viersen. Im kommenden Jahr fällt der Karnevalszug aus.

Foto: Martin Röse

Der Tulpensonntagszug in Alt-Viersen und der Rosenmontagszug in Dülken fallen in dieser Session aus. Das teilten die Karnevalsveranstalter und die Viersener Stadtverwaltung am Montag in einer gemeinsamen Pressemitteilung mit. Eine Verlegung der Züge ins Frühjahr oder den Sommer 2022 werde es nicht geben. „Karneval ist und bleibt Winterbrauchtum“, hieß es in der Mitteilung. Der Festausschuss Süchtelner Karneval hatte seinen Zug bereits vor geraumer Zeit frühzeitig abgesagt. Auch der Karnevalszug im Rintgen war bereits abgesagt worden.

Grund der Absage ist die Corona-Pandemie. Viersens Bürgermeisterin Sabine Anemüller (SPD) hatte bei einem persönlichen Treffen mit den Vertretern der Karnevalsvereine die organisatorischen Voraussetzungen geschildert, die sich aus der am Freitag in Kraft getretenen aktuellen Corona-Schutzverordnung ergeben.

 Schnell sei klar gewesen, dass die Durchführung eines Zuges durch die Stadtteile nahezu unmöglich ist. „Die Vorgaben wären für uns nicht stemmbar gewesen“, sagte Viersens Senatspräsident Frank Schiffers. „Die Entscheidung haben wir schweren Herzens getroffen, gleichzeitig fällt eine Last von uns ab, wie wir das hätten abfedern können.“ Schiffers ist wichtig: „Das war eine Vernunft-Entscheidung. Die Gesundheit der Zuschauer und Zugteilnehmer ist uns wichtig.“

Ursprünglich hatten die Karnevalisten nach Weihnachten über die Züge entscheiden wollen. Nach Inkrafttreten der neuen Corona-Schutzverordnung wurde das Treffen vorgezogen. Elmar Orta, Zugleiter von Alt-Viersen, erklärte, auch bei einer möglichen Durchführung kaum Mitarbeiter zu finden, die einen reibungslosen Ablauf garantieren könnten. Ebenso antwortete Marco Hüskens, Vizepräsident des Vaterstädtischen Vereins Dülken.

Schiffers betonte, dass die Absage keinen finanziellen Nachteil bedeute. „Wir waren in Stand-by, hatten noch kein Wurfmaterial eingekauft. Einige Wagen waren bereits in der Mache – da haben wir jetzt ein Jahr mehr Zeit.“

(mrö)
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