Hochwasserschutz im Kreis Viersen Wie sich der Niersverband auf Starkregenereignisse vorbereitet

Kreis Viersen · Die Niederschläge über dem Niersverbandsgebiet waren zwar nicht so stark wie in den südlicheren Regionen wie Ahrtal, Erftgebiet oder Eifel. Aber vier Starkregenereignisse innerhalb von sechs Wochen gab es auch hier.

 Sabine Brinkmann ist seit Mai Vorständin des Niersverbands.

Sabine Brinkmann ist seit Mai Vorständin des Niersverbands.

Foto: Niersverband

Die Starkregenereignisse, die auch das Niersverbandsgebiet im vergangenen Jahr betroffen haben, waren jetzt bei der Verbandsversammlung das Schwerpunktthema in der Rede der Vorständin Sabine Brinkmann. Corona-bedingt und wegen des großen Raumbedarfs für die 77 Delegierten fand die Versammlung in der Festhalle Viersen statt. 

Die Niederschläge über dem Niersverbandsgebiet waren zwar nicht so stark wie in den südlicheren Regionen, aber vier Starkregenereignisse innerhalb von sechs Wochen gab  es auch hier. Beim letzten derartigen Ereignis vom 13. bis 15. Juli, das in Teilen von Rheinland-Pfalz und im südlichen NRW so verheerende Schäden anrichtete, waren im Gebiet des Niersverbandes vor allem die Bereiche Mönchengladbach-Neuwerk, Viersen-Dülken und Kempen-Tönisberg besonders betroffen. Auf den Anlagen des Niersverbandes, so berichtete Brinkmann, sei es zwar auch zu Schäden gekommen, doch sei dabei die Funktionsweise der Anlagen nicht beeinträchtigt worden. Vor allem beim letzten Starkregen im Juli konnte ein Großteil der enormen Regenmengen in den vier Hochwasserrückhaltebecken des Verbandes in Mönchengladbach zurückgehalten werden.  Durch den Wasserrückhalt konnten auch die weiter unten liegenden Bereiche der Niers geschützt werden. 

Brinkmann lobte den vom Niersverband bereits vor einigen Jahren aufgestellten Masterplan Niers, mit dem der Verband einen richtigen Weg in Richtung Maßnahmen zur Klimaanpassung beschritten habe. Um das Hochwasserrisiko zu verringern, müssten zukünftig weiterhin Aufweitungen und Renaturierungen von Gewässern realisiert werden, die dann als Retentionsraum dienen und Wasser aufnehmen könnten. Diese Flächen können bei Starkregen dann kontrolliert geflutet werden.

Wie Brinkmann berichtete, konnten 2021 die Arbeiten am Gewässerprojekt Fritzbruch in Viersen-Süchteln fast beendet werden. Hier gestaltete eine Fachfirma aus der Region einen naturnahen Rückhalteraum. Die Niers fließt zukünftig durch mehrere Gewässerarme und der Wasserfluss kann an beiden Enden des Bereichs durch Schlauchwehre geregelt werden. Bei Starkregen werden die Schläuche aufgeblasen und sperren den Raum ab.

Brinkmann ging auch auf die Beiträge ein: Die Verbandsversammlung hatte die Erhöhung der Beiträge, die an den Niersverband zu zahlen sind, auf 6,5 Prozent gedeckelt. Brinkmann bestätigte, dass es dabei bleibt. 

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