Kommunalwahl in Solingen Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen CDU und SPD im Rat

Solingen · Die schon vor Wochen erklärte Einschätzung von Ernst Lauterjung (SPD) sollte sich am Wahlabend mehr oder weniger bewahrheiten: „Wir haben einen sehr guten OB-Kandidaten, davon wird auch die SPD profitieren“, sagte der Bürgermeister.

 Jan Michael Lange war enttäuscht über das Abschneiden der BfS bei der Stadtrats-Wahl.

Jan Michael Lange war enttäuscht über das Abschneiden der BfS bei der Stadtrats-Wahl.

Foto: Peter Meuter

Noch bevor am Sonntagabend alle Stimmen ausgezählt waren, zeichnete sich bis dahin sogar ein Kopf-an-Kopf-Rennen der beiden großen Parteien für den Stadtrat an: Die CDU erreichte nach Auszählung der insgesamt 108 Stimmbezirke 30, 2 Prozent und damit gut vier Prozentpunkte weniger als bei der Kommunalwahl 2014.

Die SPD war bei rund 28,3 Prozent angelangt und konnte damit entgegen dem NRW-Landestrend zumindest ihr Ergebnis von der Kommunalwahl 2014 in Solingen fast egalisieren. Auf beide Volksparteien entfielen zu diesem Zeitpunkt des Wahlabends jeweils 15 Sitze im Stadtrat, der im Normalfall 52 Sitze hat. Später hatte die CDU dann bei Auszählung fast aller Stimmbezirke mit 16 errungenen Sitzen im Stadtrat die Nase vorn.

Ziel der Grünen, die Tim Kurzbach bei der Wahl zum Oberbürgermeister unterstützten, war es, zweitstärkste politische Kraft in Solingen zu werden. Das war jedenfalls der Wunsch von Frank Knoche, der auf Listenplatz sechs für die Grünen kandidierte. Sein Wunsch ging zwar nicht in Erfüllung. Insgesamt erzielten die Grünen aber mit rund 18,2 Prozent ihr bestes Ergebnis bei Kommunalwahlen in der Klingenstadt und wurden damit deutlich drittstärkste Kraft im Stadtrat.

Das Ergebnis von vor sechs Jahren (11,2 Prozent) haben die Grünen jedenfalls deutlich übertroffen. Im neuen Stadtrat, der am 1. November seine Arbeit aufnimmt, ist die Partei voraussichtlich mit neun Sitzen vertreten. „Wir haben die meisten Zuwächse erreicht“, freute sich Frank Knoche, der es allerdings „erschreckend“ empfand, wie viele Stimmen die AfD auf sich verbuchen konnte.

Mit rund fünf Prozent und drei Ratsmandaten kam die AfD auf Fraktionsstatus. Ebenso die FDP, die mit viel Aufwand im Wahlkampf gerade einmal ihr Stimmergebnis von der letzten Kommunalwahl (4,9 Prozent) mit 5,55 Prozent nicht wesentlich ausbauen konnte.

Die Linke kam auf 4,24 Prozent und zwei Sitze. Enttäuschend war auch bei der Wahl zum Stadtrat das Abschneiden der BfS. Lediglich 3,2 Prozent erreichte die Bürgervereinigung um Spitzenkandidat Jan Michael Lange. Zwei Sitze im Stadtrat kann der Verein damit für sich verbuchen.

Jeweils ein Ratsmandat entfiel auf die Internationale Liste ABI und Die Partei (2,39 Prozent). Insgesamt sind damit neun Parteien und Gruppierungen im neuen Stadtrat vertreten.

Wahlleiter Hartmut Hoferichter hatte bei Eintreffen erster Wahlergebnisse, die im Theaterfoyer präsentiert worden waren, zwar gehofft, dass die Wahlbeteiligung an die 50 Prozent herangehen würde. Doch mit einer Wahlbeteiligung von rund 46,2 Prozent lag diese zwar etwas höher als bei der Wahl des Oberbürgermeisters. Doch damit ist klar, dass nicht einmal jeder zweite der insgesamt 126.832 Wahlberechtigten ab 16 Jahren bei der Kommunalwahl mitgemacht hat.

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