Corona-Virus Stadt gegen Infektionen gerüstet

Solingen · Die Leiterin des Stadtdienstes Gesundheit spricht über das Corona-Virus, die Grippewelle und Zukunftsszenarien.

 Dr. Annette Heibges ist Leiterin des Stadtdienstes Gesundheit. In Solingen gibt es aktuell keinen Verdachtsfall mit dem Corona-Virus.

Dr. Annette Heibges ist Leiterin des Stadtdienstes Gesundheit. In Solingen gibt es aktuell keinen Verdachtsfall mit dem Corona-Virus.

Foto: Meuter, Peter (pm)

Die Infektionen mit dem Corona-Virus haben zuletzt medial große Aufmerksamkeit erregt. In welchem Umfang muss sich die Stadt mit Anfragen von Bürgern zu dem Thema beschäftigen?

Heibges Zur Zeit gibt es einzelne Anfragen von Bürgern. Da (Stand: 31.01.2020) noch kein Verdachtsfall in Solingen gemeldet wurde, ist die Situation zur Zeit noch entspannt.

Wie informieren Sie sich selbst über die Entwicklungen?

Heibges Wir werden als Stadtdienst Gesundheit laufend durch das Robert-Koch-Institut als Bundesoberbehörde und das Landeszentrum Gesundheit über Neuerungen informiert. Danach richten sich unsere Maßnahmen, die wir regelmäßig an den aktuellen Kenntnisstand anpassen.

Welche Tipps/Verhaltensmaßregeln gibt man Bürgern im Hinblick auf den Schutz vor Infektionen?

Heibges Um die Ausbreitung von Infektionskrankheiten der Atemwege zu vermeiden, sollten ganz besonders in Regionen mit Erkrankungsfällen durch das neuartige Coronavirus gute Händehygiene, Husten- und Nies-Ettikette sowie Abstand zu den Erkrankten eingehalten werden. Diese Maßnahmen sind in Anbetracht der Grippewelle aber überall und jederzeit angeraten.

Von der Aufregung um das Corona-Virus fasst unbehelligt läuft derzeit die alljährliche Grippesaison. Was sagen die Zahlen über den Verlauf in Solingen im Hinblick auf Erkrankungsfälle und schwere Verläufe? Gab es Grippe- oder auch Norovirus-Ausbrüche in Gemeinschaftseinrichtungen ?

Heibges Die Zahlen der gemeldeten Grippeerkrankungen steigen zur Zeit bundesweit und auch in Solingen an und liegen aktuell etwa auf dem gleichen Niveau wie im Vorjahr. Damit ist es zu früh, zu sagen, wie die Grippesaison in diesem Jahr ablaufen wird. Norovirus-Infektionen gibt es in diesem Jahr in etwa vergleichbar wie im vergangenen Jahr, und wie im vergangenen Jahr sind hiervon auch Gemeinschaftseinrichtungen betroffen.

Vor dem Jahreswechsel wurde ja die Tuberkulose-Infektion in einer Solinger Familie bekannt. Welche Maßnahmen wurden gegen die Weiterverbreitung ergriffen? Wie ist der Stand der Dinge?

Heibges In den betroffenen Gemeinschaftseinrichtungen werden alle Menschen mit relevantem Kontakt untersucht. Da erst acht Wochen nach dem letzten Kontakt eine Ansteckung verlässlich ausgeschlossen werden kann, können erst jetzt die letzten Untersuchungen durchgeführt werden. Deren Ergebnisse liegen noch nicht vor.

Immer wieder beschäftigt die Öffentlichkeit die Sorge vor Pandemien, beziehungsweise der Weiterentwicklung von Erregern aus dem Tierreich. Wie ist das Gesundheitswesen der Stadt auf ein solches Szenario vorbereitet?

Heibges Im Zusammenhang mit der schweren Grippewelle vor zwei Jahren hat sich eine Krisengruppe bestehend aus Vertretern der Krankenhäuser, des Rettungsdienstes und des Stadtdienstes Gesundheit gebildet, die in Krisensituationen in enger Abstimmung mit der kassenärztlichen Vereinigung in Solingen tätig wird.

Wie läuft diese Arbeit konkret?

Heibges Man trifft sich und bewertet die Situation und spricht konkrete Verfahren ab. Durch die enge, geordnete Kommunikation, werden die Abläufe in Solingen optimiert und so für Patienten eine bestmögliche Versorgung und für Kontaktpersonen eine zügige Klärung der Situation sichergestellt. Damit verringert sich auch die Gefahr der Weiterverbreitung eines Erregers.

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