Krankenhaus in Mettmann ist vorbereitet Corona-Virus – Kliniken sind gerüstet

Mettmann · Behörden im Kreis und in den Städten sind sensibilisiert. Bislang gibt es noch keinen Verdachtsfall auf eine Infektion mit dem Corona-Virus.

Eine Frau trägt eine Mund- und Nasenmaske. Die ersten Fälle des Corona-Virus in Deutschland haben die Nachfrage in Apotheken erhöht. 

Eine Frau trägt eine Mund- und Nasenmaske. Die ersten Fälle des Corona-Virus in Deutschland haben die Nachfrage in Apotheken erhöht. 

Foto: dpa/Fabian Strauch

Das Corona-Virus ist auch im Kreis Mettmann ein Thema, auch wenn es dort keine gemeldeten Fälle gibt. „Krankenhäuser, Leitstelle und Rettungsdienste sind informiert, dass ein ,reise-induziertes‘ Aufkommen nicht auszuschließen ist“, erklärt Kreissprecherin Daniela Hitzemann auf Nachfrage unserer Redaktion.

Bislang hat sich noch kein Verdachtsfall ergeben. Sollte jedoch eine potenzielle Erkrankung bei einem Patienten diagnostiziert werden, greift ein Sicherheitsstandard vom Robert-Koch-Institut, der unter anderem spezielle Schutzkleidung für die behandelnden Personen und Isolationsmaßnahmen vorsieht, um eine weitere Ausbreitung des Virus’ zu verhindern. „Das Gesundheitsamt ist zurzeit noch nicht aktiv gefordert, beobachtet aber konzentriert die Entwicklung“, erklärt Kreissprecherin Daniela Hitzemann.

Das Virus zeigt nach einer Inkubationszeit von zwei bis 14 Tagen Symptome wie Fieber, Husten und Atemnot, außerdem kann eine Lungenentzündung auftreten. Wer selbst in China war oder Kontakt zu Menschen hatte, die sich in China aufgehalten haben, und über diese Symptome klagt, sollte einen Arzt aufsuchen, empfiehlt das Robert-Koch-Institut. Wichtig dabei: Vorher telefonisch auf den Verdacht hinweisen, damit sich die Ärzte darauf einstellen können.

Auch das Evangelische Krankenhaus Mettmann (EVK) ist gerüstet. „Nach Bekanntwerden der ansteckenden Atemwegserkrankung aus China war das Auftreten einzelner Fälle auch in Europa zu erwarten“, berichtet die Sprecherin des Krankenhauses, Hannah Lohmann. Im EVK habe das interne Krisenmanagement unter Leitung von Oberarzt Claus-Robin Fritzemeier, dem Ärztlichen Direktor Chefarzt Clemens Stock und der Hygienefachkraft Boris Ulitzka in einer außerordentlichen Sitzung die bereits bestehenden Standards evaluiert und auf den aktuellen Coronavirus angepasst.

Darüber hinaus wurden die Mitarbeiter der Zentralen Notaufnahme (ZNA) nochmals speziell hinsichtlich Probenentnahme (tiefer und oberflächlicher Rachenabstrich), Versand der Proben an das Labor im Referenzzentrum Berlin und Schutzkleidung geschult. Bei dringendem Verdacht einer Coronavirus-Infektion, die schwere grippeähnliche Symptome aufweist, wird der betroffene Patient gemäß der Empfehlungen des Robert-Koch-Instituts isoliert, der Mitarbeiter geschützt. Es werden zwei Proben entnommen und der Patient voraussichtlich zur Uniklinik Düsseldorf auf eine spezialisierte Krankenstation verlegt. Der Transport würde durch die Berufsfeuerwehr Düsseldorf mit der Taskforce „Hochinfektionstransport“ erfolgen.

„Es ist uns wichtig, darauf hinzuweisen, dass der Coronavirus weniger infektiös ist, als es zum Beispiel die jährliche Influenza, also die Grippe ist“, betont Lohmann. Der Coronavirus verläuft in den seltensten Fällen tödlich. Der Höhepunkt der Influenza sei jährlich in der achten Kalenderwoche zu erwarten. „Bisher gibt es im EVK Mettmann keine Besonderheiten“, erläutert Lohmann.

Korrekte Händedesinfektion sowie die klassische Husten- und Nies-Etikette sind wichtige Regeln, um die Übertragung beider Viren zu verhindern. Die offiziellen Zahlen zu vom Corona-Virus infizierte Menschen liegen bei mehr als 4500 Erkrankten in China. Davon sind rund 100 Menschen bereits gestorben. Betroffen sind vor allem die Metropole Wuhan und die Region Hubei. Außerhalb Chinas sind knapp 60 Erkrankte gemeldet, davon vier in Bayern. Todesfälle sind außerhalb Chinas bislang nicht zu beklagen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort