Langenfel/Monheim Corona Virus Corona-Virus: Kliniken sind gerüstet

Langenfeld · Behörden im Kreis und in den Städten sind sensibilisiert. Bislang gibt es noch keinen Verdachtsfall auf eine Infektion mit dem Corona-Virus.

 Eine Frau trägt eine Mund- und Nasenmaske. Die ersten Fälle des Corona-Virus in Deutschland haben die Nachfrage in Apotheken erhöht. 

Eine Frau trägt eine Mund- und Nasenmaske. Die ersten Fälle des Corona-Virus in Deutschland haben die Nachfrage in Apotheken erhöht. 

Foto: dpa/Fabian Strauch

Von Tobias Dupke und
Heike Schoog

Das Corona-Virus ist in Langenfeld und Monheim Thema, auch wenn es dort keine gemeldeten Fälle gibt. „Krankenhäuser, Leitstelle und Rettungsdienste sind informiert, dass ,reiseinduziertes‘ Aufkommen nicht auszuschließen ist“, erklärt Kreissprecherin Daniela Hitzemann auf Nachfrage. Dazu gehört auch das Richrather Krankenhaus.

Dort sind die Hygienevorkehrungen aufgrund der Grippewelle ohnehin schon verstärkt worden. Allein im Richrather Krankenhaus wurden in den vergangenen Wochen rund 20 Patienten mit dem Grippevirus auf zwei eigens eingerichteten Isolierstationen behandelt. „Aktuell sind noch fünf Menschen stationär aufgenommen“, berichtet Dr. med. Edith Fischnaller, Leiterin des Zentralbereichs Hygiene und Infektionlogie der Gesellschaft der Franziskanerinnen zu Olpe. Zwar sei die Welle in Langenfeld erst einmal abgeflaut, aber das Robert Koch Institut sage einen Anstieg in Deutschland voraus, so Fischnaller.

Auch sei die Klinik auf die Diagnose einer Ansteckung mit dem Corona-Virus vorbereitet. „Die Symptome sind ähnlich wie bei einer Grippe. Wichtig ist deshalb vor allen Dingen die Anamnese“, sagt Fischnaller. „Stellt sich dabei heraus, dass ein Patient in den vergangenen zehn Tagen aus China zurückgekehrt ist oder mit Menschen Kontakt hatte, die dort waren, ist das ein wichtiger Hinweis“, sagt sie. Mittels eines Abstrichs könne dann überprüft werden, ob es sich um eine Infektion mit dem Corona-Virus handelt. Dieser könne vor Ort gemacht werden. „Nach vier Stunden etwa ist das Ergebnis meist da – entweder aus unserem Labor in Leverkusen oder aus der Uni-Klinik Düsseldorf.“ Dorthin würden Patienten mit Verdacht auf eine Ansteckung mit dem Corona-Virus zur Behandlung überwiesen, erläutert die Hygienefachfrau. Denn anders als beim Grippe-Virus, gebe es für eine Erkrankung an dem Corona-Virus zurzeit noch keine Medikation. Da helfe erst einmal nur Isolation und Prävention, und die wird im Krankenhaus groß geschrieben.

 Gemäß der Hygienepläne und Handlungsvorschriften wurden im St. Martinus Krankenhaus bereits Patienten isoliert und andere verlegt. Mitarbeiter und Besucher sind angewiesen, Mund-Nasenschutz zu tragen – zum eigenen Schutz und um die Verbreitung des Grippe-Virus zu stoppen. Korrekte Händedesinfektion sowie die klassische Husten- und Nies-Etikette sind wichtige Regeln, um die Übertragung zu verhindern. Entsprechende Informationsschilder weisen auf sinnvolle Verhaltensregeln hin.

Für bestimmte Stationen gilt derzeit ein befristeter Aufnahmestopp, um die Grippeerkrankten gut versorgen und isolieren zu können. Auch langfristig planbare Operationen wurden verschoben, teilt das Krankenhaus mit. Die Versorgung akut erkrankter Menschen – sowohl in der Notaufnahme als auch in den anderen medizinischen Abteilungen – sei unabhängig vom gehäuften Auftreten der Influenza-Infektionen sichergestellt, so die Langenfelder Klinik.

Die offiziellen Zahlen über vom Corona-Virus infizierte Menschen liegen aktuell bei mehr als 4500 Erkrankten in China, davon sind rund 100 Menschen bereits gestorben. Außerhalb Chinas sind knapp 60 Erkrankte gemeldet, davon vier in Bayern. Todesfälle außerhalb Chinas sind bislang nicht zu beklagen.

Denoch ist die Angst bei den Menschen vor Ort spürbar. Atemmasken sind zum Beispiel in der Adler-Apotheke am Langenfelder Marktplatz ausverkauft. „Wir bekommen erst am Freitag wieder neue“, sagt Merve Dogan, Pharmazeutisch-kaufmännische Assistetentin (PKA). Auch Desinfektionsmittel seine gefragt wie sonst nicht.

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