Oldtimertreffen in Rommerskirchen Alte Trecker überzeugen mit individuellem Charme

Rommerskirchen · Auf dem Ramrather Hof gewährten Fans der Maschinen den Besuchern Einblicke in ihr Hobby. Der Erlös des Treffens hilft krebskranken Kindern.

Auf dem Ramrather Hof haben sich Trecker-Fans wieder ein ganzes Wochenende Zeit genommen, Einblicke in ihr faszinierendes Hobby zu gewähren. Beim Oldtimertreffen standen hochbetagte Hanomag, Lanz Bulldog, Fendt, Fiat und IHC, letztere früher in Neuss produziert, sowie Unimogs und Deutz in langen Reihen. Sogar ein auffallender polnischer Ursus hatte sich darunter gemischt.

„Der älteste Trecker auf der Ausstellungsfläche ist von 1936“, berichtet Heinz Peter Kaufmann stolz. Das Mitglied des Freundeskreises Treckerfreunde Ramrath-Wevelinghoven betont, dass niemand aus der Gruppe Landwirt sei und dass sie jetzt bereits die neunte Veranstaltung dieser Art durchführen. Im zweijährigen Abstand geschehe das, bestätigen Christoph Kaufmann und Reiner Fiethen aus dem Freundeskreis.

Lobende Worte für das Engagement dieser 18-köpfigen Gruppe fand Rommerskirchens Bürgermeister Martin Mertens, der als Schirmherr des Oldtimertreffens fungiert. Besonders imponiert ihm, „dass der Erlös der Veranstaltung an die Deutsche Kinderkrebshilfe geht“. Speis und Trank gab es reichlich, die Kinder hatten eine Hüpfburg, und für die ganz Kleinen war von Ingenieur Heinz Wimmer ein historisches Karussell rekonstruiert worden. Doch die „Stars“ waren die betagten Trecker mit ihrer unvergleichlichen Technik und dem charakteristischen Tuckern der unverwüstlichen Lanz Bulldogs.

Herauszuheben sind gleichwohl die Halbdiesel, die mit einem Diesel-Benzin-Gemisch gestartet und nach dem Erreichen der Betriebstemperatur auf Dieselbetrieb umgestellt werden. Was die Aufmerksamkeit der Besucher aber nicht davon ablenkte, wenn an irgendeiner Stelle ein Lanz Bulldog vorgeglüht wurde, bevor er dann, kleine Rauchringe ausstoßend, auf und davon fuhr. Daneben gab es festlich herausgeputzte Trecker zwischen elf und 60 PS zu bestaunen, die mit teils 10,3 Liter Hub kräftig Diesel schlucken.

Mitunter wird das Gerät auch für Gelegenheitsjobs eingesetzt. „Dann kommt ein Hänger dran“, berichtet Reiner Fiethen vom Freundeskreis, und ratzfatz sei ein Umzug geregelt. Im Winter wird geschraubt und gepflegt, die Sommermonate sind den Treffen mit den Zugmaschinen vorbehalten.

Mögen die teils wuchtigen Gefährte ohne elektronische Steuerung, Hydraulik und Synchronisation auf den ersten Blick auch vorsintflutlich aussehen, so entwickeln sie beim Gebrauch und vor allem beim Reparieren ihren individuellen Charme. „Dazu brauchen wir keinen Laptop“, bekundet Reiner Fiethen, „und der Motor ist für uns keine Black Box.“ Dafür erwiese sich bei der Pflege, dem Ausbessern und dem Gebrauch die wahre Handwerkskunst und könne jeder Besitzer zeigen, was er technisch so draufhabe.

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