Neujahrsempfang Ein zufriedener Start in das neue Jahr

Rheinberg · Beim Neujahrsempfang in der Rheinberger Stadthalle wurde zurück und auch nach vorne geschaut. Alles beschaulich, harmonisch, folkloristisch. Die Sternsinger bekamen Extra-Applaus und freuten sich über gut gefüllte Sammeldosen.

 Bürgermeister Frank Tatzel führte die Heiligen Drei Könige Nele, Emma, Lina und Paula zur Bühne.

Bürgermeister Frank Tatzel führte die Heiligen Drei Könige Nele, Emma, Lina und Paula zur Bühne.

Foto: Fischer, Armin (arfi)

Alles, was in Rheinberg Rang und Namen hat, viele Frauen und Männer, die der Stadt durch ihr Wirken ein Gesicht, eine Identität geben, treffen sich beim Neujahrsempfang in der Stadthalle. Am Sonntag ist das wieder so. Politik, Verwaltung, Kirche, Vereine, Wirtschaft, Verbände, Feuerwehr, Rotes Kreuz, Kultur – aus nahezu allen Lebensbereichen sind Vertreter der Einladung gefolgt. Auch die Sternsinger. Gastgeber und Bürgermeister Frank Tatzel führt die Kinder in schönen Roben und mit goldenem Stern auf die Bühne, wo sie heftig beklatscht werden für ihren segensreichen Dienst an den Haustüren. Die Sternsinger haben ihre Sammeldosen nicht vergessen – wissend, dass sich in diesem Kreis eine Extra-Runde durchs Publikum lohnen wird.

Der Neujahrsempfang ist nach wie vor eine tolle Einrichtung, ein im Rheinberger Jahreskalender einmaliges gesellschaftliches „Get together“. In Ermangelung einer politisch klaren Strategie droht der Empfang allerdings bald zu einer reinen Folklore-Veranstaltung zu verkommen. Alles herzlich und nett vorbereitet, alles harmonisch und freundlich im Ton. Man plaudert und wünscht sich Gesundheit, Glück und alles Gute. Es werden viel Lob und Dank verteilt, und das alles berechtigterweise – aber es brennt keine politische Flamme, es werden keine wirklichen Ziele und Ideale für die Stadt markiert. Da könnte man in Zukunft noch nachbessern.

So zählt Bürgermeister Frank Tatzel brav die Errungenschaften des zurückliegenden Jahres auf, und das sind gar nicht wenige. Ein paar Worte zur angespannten Haushaltslage, zu den Schwierigkeiten, als öffentliche Verwaltung Fachpersonal zu gewinnen, zu Baumaßnahmen an Europaschule und Amplonius-Gymnasium, zum Umzug der Grundschulen in der Stadtmitte, aber auch nach vorne gerichtet zu den Kosten von 6,5 Millionen Euro für die neue Dreifach-Turnhalle, zum Bäderkonzept und zu dem, wie sich die Stadt in diesem Jahr bei der Landesgartenschau in Kamp-Lintfort präsentieren und positionieren will. Auch geplante Klimaschutzprojekte nennt er. Zweimal immerhin sind klare Bekenntnisse des Bürgermeisters zu vernehmen. „Ich betone an dieser Stelle nochmals meine Meinung, dass ich mir eine politische Lösung wünsche, die den Standort des städtischen Kindergartens Vierbaums dauerhaft garantiert“, konstatiert Tatzel, der sich – dem Anlass angemessen – seine Bürgermeisterkette umgelegt hat.

 Der Rheinberger Frauenchor Harmonie bereicherte die Veranstaltung mit Liedbeiträgen.

Der Rheinberger Frauenchor Harmonie bereicherte die Veranstaltung mit Liedbeiträgen.

Foto: Fischer, Armin (arfi)

Klare Worte findet er auch bei einem anderen Punkt: „Ich appelliere an alle Kreistagsmitglieder, sich für den dauerhaften Erhalt der Notarztstandorte in Rheinberg und Xanten einzusetzen. Notarztstandorte kann man nicht mit der betriebswirtschaftlichen Brille sehen. Also: Hände weg von den Notarztstandorten in Rheinberg und Xanten“, so das Stadtoberhaupt.

So startet das öffentliche Rheinberg nun in ein Jahr, in dem Politik eine große Rolle spielen wird. Denn am 13. September ist Kommunalwahl. Dann wird ein neuer Rat gewählt und es geht darum, wer zum Bürgermeister gewählt wird. Frank Tatzel und auch seine Frau Ingrid haben jedem Besucher vor der Veranstaltung persönlich die Hand geschüttelt und alles Gute für dieses Jahr 2020 gewünscht.

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