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Kiesabbau am Niederrhein Bürgermeister schweigen nach RVR-Gespräch

Rheinberg/Alpen · Die Bürgermeister von Rheinberg und anderen Kommunen wurden vom RVR über den Stand der Planungen zum weiteren Kies-Abbau informiert – und mussten Verschwiegenheit versichern. Die Politik hält einen „Maulkorb“ für unangemessen.

 Der RVR will weitere Auskiesungen wie in Budberg zulassen. Dagegen gibt es Protest.

Der RVR will weitere Auskiesungen wie in Budberg zulassen. Dagegen gibt es Protest.

Foto: Armin Fischer (arfi)

Die Bürgermeister der vier von weiteren massiven Auskiesungen betroffenen Kommunen Kamp-Lintfort (Christof Landscheidt), Neukirchen-Vluyn (Ralf Köpke), Alpen (Thomas Ahls) und Rheinberg (Dietmar Heyde) hatten angekündigt, ein weiteres Mal gegen die Auskiesungspläne des Regionalverbands Ruhr (RVR) klagen zu wollen. Sie lehnen die Genehmigung von Auskiesungen in der geplanten Größenordnung an.

Rheinbergs Bürgermeister Dietmar Heyde geht davon aus, dass der RVR das Quartett wegen seines öffentlich wirksamen Vorstoßes eingeladen hat. Es habe tatsächlich eine kleine Vorstellung der Planung gegeben, so Heyde, die sei allerdings kurz und knapp ausgefallen. Im Rheinberger Haupt-, Finanz- und Personalausschuss in der Stadthalle wies Heyde darauf hin, dass man dem RVR Verschwiegenheit über das Gesagte zugesichert habe. Dafür hatte Grünen-Ausschussmitglied Ernst Barten überhaupt kein Verständnis: „Das geht gar nicht bei einem so wichtigen Thema“, meinte Barten. 

RVR-Sprecher Jens Hapke wollte auf Nachfrage nicht von einem „Maulkorb“ für die Bürgermeister sprechen. Den vier Bürgermeistern und dem Landrat des Kreises Wesel, Ingo Brohl, habe man lediglich einen Zwischenstand mitgeteilt, dabei habe es sich um interne Informationen gehandelt, die für den Hintergrund der Verwaltungschefs gedacht gewesen seien.

Er wies auf die Sitzung des Ruhrparlaments am Freitag, 23. September, hin. Da werde höchstwahrscheinlich entschieden, ob es eine dritte Offenlage zum Regionalplan geben wird. Hapke: „Es geht allerdings ausschließlich um das Verfahren, nicht um die Flächen.“ Fest stehe, dass die dritte Offenlage nicht vor der angekündigten Informationsveranstaltung des RVR am Freitag, 21. Oktober, im Kreishaus in Wesel beginnen werde. Eine weitere Offenlage war durch den Beschluss des Oberverwaltungsgerichts Münster im Mai erforderlich geworden. Sie bietet die Möglichkeit, Stellungnahmen zum geplanten Kiesabbau einzureichen.

(up)
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