Alpen Drei Facetten des Bergischen Lands erkundet

Alpen · Die Senioren Union Alpen begab sich auf die Spuren des Neandertalers, reiste wie Kaiser Wilhelm II. und besuchte ein idyllisches Dorf.

 Die Senioren Union Alpen hat einen Ausflug ins Bergische Land unternommen und dabei viel erfahren und erlebt.

Die Senioren Union Alpen hat einen Ausflug ins Bergische Land unternommen und dabei viel erfahren und erlebt.

Foto: SU

50 Mitglieder und Gäste der Senioren Union waren der Einladung zu einer Tagesfahrt ins Land der ehemaligen Grafen und Herzöge von Berg, das Bergische Land, gefolgt. Das Neandertal, benannt nach dem Theologen und Kirchenlieddichter Joachim Neander, war mit seiner beeindruckenden Landschaft und einem der modernsten Museen Deutschlands erstes Ziel.

Unter dem Leitgedanken „Woher kommen wir? – Wer sind wir? – Wohin gehen wir?“ gibt das Neanderthal-Museum mit vielen multimedialen Inszenierungen und Hörerlebnissen zusammen mit Exponaten und Schautafeln einen spannenden Einblick in die Archäologie. Von den Anfängen in den Savannen Afrikas vor mehr als vier Millionen Jahren über die 1856 bei Steinbrucharbeiten im Tal gefundenen Skelettteile des „homo neanderthalensis“, lange Zeit als ältesten Mensch geltend, bis in die Gegenwart ist die Geschichte der Menschheit dargestellt.

Weiter ging die Fahrt nach einer mittäglichen Stärkung Richtung Wuppertal. Auf dem Programm stand eine Schwebebahnfahrt mit dem Kaiserwagen, der „schwebenden guten Stube Wuppertals“. Im Oktober 1900 beehrte Kaiser Wilhelm II. mit seiner Gemahlin die Wupperstädte mit seinem Besuch, um bei dieser Gelegenheit mit einer kaiserlichen Jungfernfahrt das „technische Wunderwerk“ Schwebebahn einzuweihen.

Nun saßen die Alpener Gäste in eben diesem Kaiserwagen, um bei Kaffee und Kuchen den Ausführungen der sie in Kleidung aus der Jahrhundertwende begleitenden Hostess zuzuhören. Die Episode vom kleinen Elefanten Tuffi, der 1950 aus Werbezwecken in einem Schwebebahnwagen mitgenommen, schließlich während der Fahrt aus Angst oder Langeweile eine Tür eindrückte und aus der Schwebebahn in die Wupper sprang, erzeugte besondere Heiterkeit.

Nach der städtischen Hektik und Unruhe im engen Tal der Wupper bot das nächste Ziel willkommene ländliche und dörflich Idylle. Haan-Gruiten, das historische Dorf an der Düssel, präsentiert den Besuchern mehr als 1000 Jahre Gruitener Geschichte und ist ein beliebter Ausflugsort im Kreis Mettmann. Die schwarz-weißen Fachwerk- und Schieferhäuser entlang der schmalen mit Kopfstein gepflasterten Straßen stehen unter Denkmalschutz und sind fast alle im 17. und 18. Jahrhundert erbaut.

Kleine Schilder an den Häusern erzählen aus der Historie des Dorfes und seiner Bewohner. Die Geschichte vom Haus am Quall, eine sogenannte Niederbergische Bauernburg, eine Fluchtburg für die Bewohner der umliegenden Einzelgehöfte, reicht bis ins 16. Jahrhundert zurück. Das Herzstück des 800-Seelen-Dorfes bildet die weiß gekalkte evangelisch-reformierte Pfarrkirche von 1721 mit dem im Fachwerkstil erbauten Pfarrhaus und dem angrenzenden noch älteren Predigthaus. Hoch über dem Dorf ragt der Turm der im zwölften Jahrhundert erbauten und 1895 wegen Baufälligkeit abgerissenen romanischen Kirche Sankt Nikolaus als eines der ältesten erhaltenen Bauwerke im niederbergischen Land.

Ein gemütlicher Bummel in Begleitung von drei „aulen Gruitenern“ durch dieses schmucke kleine Dorf mit der abschließenden Einkehr in einem direkt an der Düssel gelegenen Biergarten bildete den geselligen Abschluss eines rundum gelungenen Besuches im Bergischen Land.

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