Handball Neusser HV kassiert den ersten Dämpfer

Neuss · Bei der 24:28-Niederlage in Aldekerk scheitert der Handball-Oberligist an den eigenen Nerven.

 Auch Kim Neuenhofen passte sich dem Neusser Niveau an.

Auch Kim Neuenhofen passte sich dem Neusser Niveau an.

Foto: M. Jäger

Auch Neusser Handball-Bäume wachsen nicht von selbst in den Himmel: Nach zehn Siegen in Folge seit dem 18. November 2012 kassierte der Neusser HV im Aufstiegskampf der Handball-Oberliga Niederrhein mit dem 24:28 (Halbzeit 11:13) beim Verfolger TV Aldekerk den ersten Rückschlag und musste die Tabellenspitze erst einmal an die Bundesliga-Reserve von TuSEM Essen (41:33 über MTV Dinslaken) abtreten.

Ein Rückschlag, den sich die Neusser selbst zuzuschreiben hatten. "Sicher, der TV Aldekerk hat stark gespielt und gezeigt, warum sie seit der Niederlage bei uns 23:3 Punkte in Folge geholt haben", meinte NHV-Trainer René Witte, "aber wenn wir nur annähernd Normalform erreicht hätten, hätten wir eine Chance gehabt, da mitzuhalten."

Davon konnte jedoch am Samstagabend keine Rede sein. Nur bis zum 7:8 hielten die Gäste mit, gerieten dann angesichts eines 7:12-Rückstandes scheinbar schon frühzeitig auf die Verliererstraße. Zwar kämpfte sich der Tabellenführer über den 11:13-Pausenstand wieder bis zum 15:15 (38.) heran. "Aber dann hat Aldekerk eine berechtigte Zeitstrafe gegen uns gnadenlos ausgenutzt", schilderte Witte die entscheidende Phase, in der die Hausherren auf 20:15 davonzogen.

"Diesen Toren sind wir bis zum Schluss hinterhergelaufen", sagte Witte, der mitansehen musste, wie Aldekerk um den überragenden Tim Gentges (10 Treffer) und den stark haltenden Florian Lindenau zwischen den Pfosten seinen Vorsprung sogar bis auf 28:19 ausbaute. Dann "haben wir uns vorgenommen, dass wir wenigstens den direkten Vergleich gewinnen wollten", so Witte — der könnte nämlich bei Punktgleichheit am Saisonende über die tabellarische Reihenfolge und mithin sogar über den Meistertitel entscheiden. Das gelang, denn im Hinspiel hatten sich die Neusser mit 25:20 durchgesetzt. "Dass wir am Ende noch mal fünf Tore in Folge erzielt haben, war sicher gut für die Moral", meint Witte, gibt aber offen zu: "Wenn wir auf die Leistung von Samstag nicht mindestens fünfzig Prozent draufpacken, brauchen wir vom Aufstieg nicht mehr zu reden. Dann haben wir auch gegen die Bergischen Panther keine Chance."

Die Panther — sie verloren gestern Abend unter den Augen des NHV-Trainers das Verfolgerduell gegen Borussia Mönchengladbach mit 22:29 — stellen sich am Sonntag (16.30 Uhr) in der Hammfeldhalle vor. "Ich hoffe, die Jungs haben dann vor eigenem Publikum ihre Nerven besser im Griff als am Samstag, wo wir in dieser Hinsicht kollektiv versagt haben", sagt Witte, der heute seinen Schützlingen beim gemeinsamen Saunagang psychologische Hilfestellung geben möchte: "Eines kann ich auf jeden Fall versprechen: Wir werden in dieses Spiel mit mehr Mut 'reingehen als am Samstag."

(NGZ)
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