Kanuslalom DM-Titel als Trostpflaster für Anna Faber

Dormagen · Die Weltmeisterschaft verpasst, aber die Wildwasser-Kanutin des WSC Bayer Dormagen triumphiert bei den nationalen Titelkämpfen in München.

 Holt sich in München den Deutschen Meistertitel: Anna Faber.

Holt sich in München den Deutschen Meistertitel: Anna Faber.

Foto: Philipp Reichenbach

(sit) Die Fahrkarte für die Kanuslalom-Weltmeisterschaften im slowakischen Bratislava hatte Anna Faber verpasst, weil ihr beim in französischen Pau ausgetragenen Weltcup der vom Verband geforderten Sprung unter die Top 15 verwehrt geblieben war. Dort starten im Kajak der Damen nun lediglich Ricarda Funk und Elena Apel. Aber mit ihrem Sieg bei den Deutschen Meisterschaften im Wildwasser des Münchener Floßkanals parallel zur Isar setzte die Kajak-Fahrerin des WSC Bayer Dormagen ihre Enttäuschung in positive Energie um.

Eigentlich war Hohenlimburg als Austragungsort vorgesehen gewesen – dort triumphierte die 25-Jährige bereits 2019 –, doch hatte die Flutkatastrophe auch auf dem Kanal an der Lenne gewütet. Auf der zum Wildwasserparcours aufgewerteten Strecke in München vermochte Faber schon bei den Qualifikationsrennen zu überzeugen. Trotz Torstabberührung schloss sie das Rennen auf Platz eins ab. Im anspruchsvolleren Halbfinale spielte sie ihre Stärken voll aus und nahm als einzige Frau die Abwärtskombination im unteren Abschnitt direkt. Der auf diese Weise gewonnene Vorsprung brachte sie ins Finale der besten Zehn. Dort verwies sie Annkatrin Plochmann aus Nürnberg-Führt und Selina Jones aus Augsburg auf die Plätze. Ihre Freude über den DM-Titel war jedoch nicht ungetrübt. „Ich bin froh, dass ich hier zeigen konnte, was ich kann, aber lieber wäre ich jetzt bei der WM in Bratislava“, bekannte sie.

Weitere Medaillen gingen an Marie Gottowik und Jeffrey Piontek (beide WSC Bayer Dormagen) mit Platz zwei hinter Hannes und Paul Seumel aus Halle im Kanadier-Zweier der Herren. Ebenfalls der Silber-Rang stand für die Renngemeinschaft aus Schwerte und Dormagen bei den Junioren mit dem Dormagener Marten Konrad zu Buche. Pech hatte der auch international zu den Topf-Fahrern zählende 16-Jährige dabei im Halbfinale, für das er sich am Vortag noch als Erster qualifiziert hatte. An Tor 19 kassierte er 50 Strafsekunden wegen Nichtbefahrens und war damit raus aus dem Finale. Die Frauenmannschaft des WSC mit Faber, Gottowik (20. im Einzelrennen) und Katharina Peter (14.) wurde Vierte. Piontek fuhr im Kanadier-Einer der Herren auf Platz neun, Ole (Junioren) und Tom Tanha (Jugend) belegten die Ränge 22 und 52. Jonas Hausmann (16) kugelte sich derweil im Training die Schulter aus, kommentierte sein Missgeschick aber cool: „Sagt allen, wie atemberaubend unser Sport ist.“

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort