Jüchen Jüchener sind fleißige Mängelmelder

Jüchen · Im Rathaus gingen per Smartphone oder auf der Homepage bereits 60 Meldungen ein. 30 Missstände wurden behoben.

 Ein engagierter Bürger ärgert sich über den Müll auf Jüchens Straßen. Er fotografiert die Stelle und meldet den Fall per Smartphone bei der Gemeinde.

Ein engagierter Bürger ärgert sich über den Müll auf Jüchens Straßen. Er fotografiert die Stelle und meldet den Fall per Smartphone bei der Gemeinde.

Foto: Berns, Lothar (lber)

Die einfach weggeworfenen Säcke und der übrige Unrat auf dem Park-and-Ride-Platz in Bedburdyck waren ein Ärgernis. Der Müll ist längst beseitigt – dank eines Bürgers, der den Missstand mit einem Smartphone kurzerhand der Gemeindeverwaltung gemeldet hat. Das ebenfalls gemeldete Schlagloch auf der Ulmenstraße ist dagegen noch nicht behoben – doch das Fachamt kümmert sich drum.

Die Jüchener Verwaltung setzt, wenn es um Mängel oder Missstände irgendwo im Gemeindegebiet geht, auf die Hilfe der Bürger und auf die Neuen Medien. "Der Einsatz des Mängelmelders ist ein voller Erfolg", erklärt Gemeindesprecher Norbert Wolf.

So geht's: Smartphone-Besitzer können sich im jeweiligen App-Store die Mängelmelder-App herunterladen oder ein Online-Formular auf der Internetseite der Gemeinde (www.juechen.de) ausfüllen. "Die Gemeinde ist bemüht, ihren Bürgern vielfältige Kommunikationsmöglichkeiten anzubieten. Dabei gewinnen elektronische Medien rasant an Bedeutung", so Wolf.

Der neue Service kommt an: In nur zwei Monaten haben die Jüchener nach Auskunft von Norbert Wolf bereits rund 60 Missstände auf elektronischem Weg bekanntgemacht – 60 Prozent davon per Smartphone. "Das zeigt, dass die Mängelmelder-App sehr gut angenommen wurde", so Wolf – auch wenn der ein oder andere noch etwas mit der Technik des Smartphones kämpfe.

Vermüllte Parkplätze und verwilderte Grundstücke werden ebenso gemeldet wie Straßen- oder Vandalismus-Schäden. Ein großer Vorteil: Die Jüchener Bürger können selbst gemachte Fotos mitschicken – so erkennen die Mitarbeiter aus dem Rathaus sofort das Ausmaß der Schäden. Und durch GPS-(Global Positioning System)-Daten werde es einfach, den jeweiligen Ort auch zu finden. Zudem spare die Verwaltung durch die Bürger-Hilfe wertvolle Zeit, die an anderer Stelle genutzt werden könne.

Schnell gemeldet – aber auch schnell beseitigt? Die Hälfte der bisher 60 Meldungen trägt den Status "Erledigt". Die anderen 30 befinden sich derzeit in Prüfung oder Bearbeitung. "Die Bearbeitung einer Meldung hängt insbesondere von der Art des Mangels ab. Einige werden im Hinblick auf eine rationelle Erledigung der Aufgaben zusammengefasst. Dort, wo aber eine Gefährdung besteht, wird die Gemeinde natürlich sehr kurzfristig tätig", versichert Wolf. Bisher wurden neben wilden Müllablagerungen häufig Straßenschäden – etwa Schlaglöcher oder klappernde Gullis – gemeldet, aber auch Hindernisse wie zu weit herausragende Äste oder Müllablagerungen. In einem Fall war eine Ratte in einem leerstehenden Haus Anlass für eine Meldung. Die Verwaltung teilte am darauffolgenden Tag im Internet mit, dass die Information an eine Schädlingsbekämpfungsfirma weitergeleitet worden sei.

Nicht nur die Gemeindeverwaltung ist mit dem Mängelmelder zufrieden: Ein Bürger schrieb ein positives Feedback: "Supertolle Idee mit der App. Kompliment!"

(NGZ)
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