Wermelskirchen Stadt: Mängelmelder hat sich bewährt

Wermelskirchen · Immer mehr Wermelskirchener nutzen den Button im Online-Portal der Stadt, um ihre Anliegen und Beschwerden mitzuteilen. Eine schnelle Zuordnung und die Dokumentation der Fälle seien Vorteile, so die Verwaltung.

 Müll eillegal entsorgt: An Straße Zwischen Hinterhufe und Finkenholl wurden Autoreifen an den Waldrand gelegt.

Müll eillegal entsorgt: An Straße Zwischen Hinterhufe und Finkenholl wurden Autoreifen an den Waldrand gelegt.

Foto: Pudelski/hdo/Bratke

Wenn früher eine Straßenlaterne defekt war, griffen die Anlieger zum Telefon und baten die Stadtverwaltung um eine schnelle Reparatur. Inzwischen wählen viele Wermelskirchener aber einen anderen Kanal, um ihre Beschwerden, Bitten oder Anregungen los zu werden: Sie nutzen den sogenannten Mängelmelder der Verwaltung. Tendenz steigend.

Dabei klicken sie auf den Button rechts auf der städtischen Homepage, füllen in dem Online-Formular die Felder aus und beschreiben dabei, welche Beschwerde sie haben. Oder sie laden sich eine App aufs Smartphone, um so den Mängelmelder nutzen zu können.

 So wurde vor Jahren einmal der Brückenweg zugeparkt.

So wurde vor Jahren einmal der Brückenweg zugeparkt.

Foto: Dörner Hans

Bis Mitte Oktober trudelten auf diese Weise seit November 2016 909 Anfragen bei der Stadt ein, zieht Stefan Rabe vom Haupt- und Personalamt eine positive Bilanz. Er ist unter anderem auch für den Internetauftritt der Stadt zuständig. Der Vorteil des Mängelmelders sei, dass das Anliegen der Bürger direkt dem zuständigen Amts- oder Sachgebietsleiter zugewiesen werde. Anrufer müssten hingegen erst zu dem zuständigen Fachmann oder der zuständigen Fachfrau durchgestellt werden. "Und wenn die betreffende Person dann in einem Meeting ist, werden manche Anrufer schnell ungeduldig", sagt Rabe.

Die Beschwerden drehen sich um die klassischen Aufregerthemen in der Bürgerschaft. Viele ärgern sich, wenn ihre Einfahrten zugeparkt werden, Wasser aus dem Gullydeckel quillt, die Straßenlaterne vor der Haustür nicht mehr brennt, wenn während der großen Kirmes Autofahrer falsch parken oder wenn morgens mal wieder viele Eltern gleichzeitig vor der Schule halten, um die Kinder aus dem Wagen aussteigen zu lassen, wenn Müll herumliegt oder wieder ein Gerät auf dem Spielplatz defekt ist.

Kürzlich wurde eine Firma dabei ertappt, wie sie im Bereich des Obi.Baumarktes Bauschutt illegal abgekippt hatte. Wilder Müll ist immer wieder ein Ärgernis. "Wir versuchen, den Verursacher zu ermitteln", sagt Rabe. Dabei werden auch über die Presse Zeugen gesucht, damit die Übeltäter dingfest gemacht werden können.

 Ein über quillender Mülleimer auf der Telegrafenstraße.

Ein über quillender Mülleimer auf der Telegrafenstraße.

Foto: Solveig Pudelski

Bei Schneefall und Glätte beschweren sich häuig Anlieger, dass ihre Straße noch nicht geräumt sei. Davon weiß Betriebshofleiter Volker Niemz ein Lied zu singen. Immerhin müssen die Nutzer des Mängelmelders ihren Namen nennen, so dass die meisten einen sachlicheren "Tonfall" wählen, als diejenigen, die über soziale Netzwerke regelrecht Dampf ablassen.

Im Sommer hingegen nervt viele Anwohner der Lärm der Motorräder auf den Straßen. Als Lärmbelästigung empfanden aber auch Bürger die Musik beim "Rock am Markt", berichtet Stefan Rabe.

Wer den Mängelmelder wählt, erhalte recht zügig eine Rückmeldung, erklärt er. Die Verwaltung prüfe die Beschwerde und versuche Abhilfe zu schaffen. Die defekte Straßenlaterne leuchtet meist schon ein, zwei Tage später wieder. Dröhnt zu laute Musik, messe das Ordnungsamt zum Beispiel den Lärmpegel. Bei akuter Gefahr sei naturgemäß rasches Handeln - statt des Schriftverkehrs - angesagt.

Die Stadt rechne damit, dass der Mängelmelder künftig noch stärker genutzt wird, so Rabe. Entdeckt jemand einen Missstand, kann er Fotos per Mängel-App an die Verwaltung weiterleiten.

Mit zunehmender Nutzung dieses Services wurde das System bereits verbessert - und es solle noch weiterentwickelt werden. "Ein Vorteil ist die Dokumentation der Fälle", sagt Stefan Rabe.

(RP)
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