Handball Emsdetten gewinnt den Derbystar-Cup

Dormagen · Der Aufsteiger in die Handball-Bundesliga bleibt beim Turnier in Dormagen in allen drei Spielen siegreich. Während der gastgebende Drittligist den zweiten Platz belegt, muss der TV Großwallstadt seiner dünnen Personaldecke Tribut zollen.

 Auch wenn er mitunter, hier von Hugo Lopez (r.) und Svere Jakobsson (beide TV Großwallstadt), hart angegangen wurde, sicherte sich der Dormagener Simon Ernst trotzdem die Torjägerkrone beim Derbystar-Cup.

Auch wenn er mitunter, hier von Hugo Lopez (r.) und Svere Jakobsson (beide TV Großwallstadt), hart angegangen wurde, sicherte sich der Dormagener Simon Ernst trotzdem die Torjägerkrone beim Derbystar-Cup.

Foto: Heinz Zaunbrecher

Spötter witzelten schon, der 36:30-Sieg am Freitagabend beim Neusser HV (die NGZ berichtete) habe den TV Großwallstadt zu viel Kraft gekostet. Denn sieg- und am Ende auch ein wenig lustlos belegte der von Khalid Khan trainierte Bundesliga-Absteiger beim Handballturnier um den "Derbystar-Cup" des TSV Bayer Dormagen nur den letzten Platz.

Doch Max Holst lieferte die plausible Erklärung für den schwachen Auftritt des siebenmaligen Deutschen Meisters: "Wir sind einfach nur müde. Ich weiß nicht, das wievielte Vorbereitungsspiel und -turnier das jetzt war", meinte der Linksaußen, der von 2004 bis 2011 in Dormagen unter Vertrag stand, nach den Niederlagen gegen den Tv Emsdetten (15:20), Chartres Metropole Handball (18:20) und den gastgebenden Drittligisten (17:25).

Khalid Khan hatte es schon am Freitag geahnt: "Unsere Personaldecke ist einfach zu kurz. Wir brauchen dringend noch einen, besser zwei Spieler." Auch Holst, der über weite Strecken auf der Mittelposition Regie führen musste, sieht da Handlungsbedarf: "Wenn wir personell noch nachlegen, können wir um den Aufstieg mitspielen. Ansonsten wird das schwer." Weil sich der aus Balingen gekommene Milos Putera den Finger gebrochen hatte, war der TVG mit nur einem Torhüter, dem auch mal kurz beim DHC Rheinland beschäftigten Mathias Lenz, angereist. Weil sich der aus Wetzlar gekommene Fannar Fridgeirsson in Neuss am Rücken verletzt hatte, blieb der Isländer auf der Bank. Und gegen Dormagen verzichtete Khan dann auch noch auf den am Freitagabend überragenden Chen Pomeranz.

Deshalb wollte Jörg Bohrmann den 25:17-Sieg seiner Schützlinge, der den Gastgebern Platz zwei bescherte, nicht überbewerten: "In der personellen Besetzung war Großwallstadt kein Maßstab. Aber immerhin haben meine Jungs die Situation gut genutzt." Wobei der Dormagener Trainer selbst improvisieren musste, denn neben dem auf Krücken zuschauenden Moritz Preuss fehlte in Alexander Kübler auch der zweite gelernte Kreisläufer in seinem Aufgebot wegen einer Familienfeier.

So durften sich abwechselnd Dennis Marquardt, Jonathan Eisenkrätzer und Frederic Rudloff auf dem ungewohnten Terrain am gegnerischen Wurfkreis bewähren. In Bestbesetzung wäre für den TSV vielleicht sogar mehr drin gewesen als die 15:20-Niederlage gegen den TV Emsdetten. Schließlich lag der Drittligist gegen den Erstliga-Neuling beim 7:6 sogar ein Mal in Führung und kämpfte sich drei Minuten vor Schluss von 13:16 auf 15:16 heran. Ein "Hattrick" des Isländers Olafur Ragnasson bescherte dem TVE dann den 20:15-Sieg und damit auch den Gewinn des erstmals ausgeschriebenen "Derbystar-Cups", denn auch im letzten Turnierspiel gegen Chartres Metropole Handball ließen die Schützlinge von Trainer Ghenadij Chalepo beim 18:14 nichts anbrennen.

Dem von Pascal Mahé trainierten französischen Zweitligisten blieb dank seines 20:18-Sieges über Großwallstadt die "Rote Laterne" erspart, nachdem sie zum Auftakt am Freitagabend mit 23:31 gegen den TSV Bayer den Kürzeren gezogen hatten. Zufrieden mit der Turnierpremiere zeigte sich Joachim Kurth – Dormagens Co-Trainer ist als Repräsentant für Namensgeber "Derbystar" tätig: "Einer Fortsetzung steht nichts im Wege, allerdings werden wir die Spiele dann stärker auf zwei Tage verteilen."

(NGZ)
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