Jüchen Gräfin Marie Christine verstorben

Jüchen · Schloss Dyck und die von ihr gegründete Stiftung waren ihr bis zuletzt Herzensangelegenheiten – am vergangenen Freitag hörte ihr Herz auf zu schlagen. Marie Christine Gräfin Wolff Metternich starb mit 78 Jahren nach langer Krankheit in Göttingen.

 Marie Christine Gräfin Wolff Metternich ist tot. Schloss Dyck in Jüchen, ihr früherer Familiensitz, den sie in eine Stiftung umwandelte, war ihr bis zuletzt eine Herzensangelegenheit.

Marie Christine Gräfin Wolff Metternich ist tot. Schloss Dyck in Jüchen, ihr früherer Familiensitz, den sie in eine Stiftung umwandelte, war ihr bis zuletzt eine Herzensangelegenheit.

Foto: Archiv L. Berns

Schloss Dyck und die von ihr gegründete Stiftung waren ihr bis zuletzt Herzensangelegenheiten — am vergangenen Freitag hörte ihr Herz auf zu schlagen. Marie Christine Gräfin Wolff Metternich starb mit 78 Jahren nach langer Krankheit in Göttingen.

 Das Ziel: Die Anlage zu erhalten und für Besucher attraktiver zu machen.

Das Ziel: Die Anlage zu erhalten und für Besucher attraktiver zu machen.

Foto: Archiv L. Berns

Marie Christine Gräfin Wolff Metternich (78) ist tot. Die Gründerin der Stiftung Schloss Dyck verstarb am Freitag nach langer, schwerer Krankheit in Göttingen. Noch vor zwei Wochen hatte sie sich mit ihrem Mann Peter Graf Wolff Metternich über die Eheschließung ihres jüngsten Sohnes Simeon gefreut. 55 Jahre war das Paar verheiratet; zudem entstammen drei Töchter aus dieser Verbindung.

Gräfin Marie Christine war bekannt als begeisterte Sammlerin von moderner Kunst — sie engagierte sich etwa für die "documenta" in Kassel — und Liebhaberin von Gärten, genau wie ihre Eltern Fürst Franz Joseph und Fürstin Cäcilie: Sie setzte zahlreiche Ideen zur Gartenkunst in die Tat um und machte sich für den Erhalt von Schloss Dyck und seinen Gärten als Stiftung stark. Dabei stand sie ganz in der Tradition ihrer Vorfahren, etwa des von Experten für Gartenbau und Landschaftskunst geschätzten Fürsten Joseph zu Salm-Reiferscheidt-Dyck. Dieser hatte gemeinsam mit Thomas Blaikie und Clemens Weyhe zu Anfang des 19. Jahrhunderts die Gartenanlage um Dyck geschaffen.

"Schloss Dyck war sicherlich einer Herzensangelegenheit der Gräfin", sagte am Montag Jens Spanjer. Geschäftsführender Vorstand der Stiftung. Zuletzt hatte sie Schloss Dyck Anfang Juni und Anfang September besucht, sich bei einem Rundgang durch den Park vieles zeigen lassen und, so Spanjer, auch "sehr herzlich den Kontakt zu den Parkbesuchern gesucht und auch mit allen Mitarbeitern gesprochen". Bis zuletzt sei die Gräfin sehr engagiert in allen Angelegenheiten rund um die Stiftung gewesen — auch wenn ihr Sohn Simeon im Jahr 2002 die Stiftunsgsvorsitz übernommen hatte. "Die Stiftung betrachtete sie als ihr Lebenswerk", sagte Jens Spanjer.

Marie Christine Gräfin Wolff Meternich hatte Schloss Dyck 1991 nach dem Tod ihrer Mutter geerbt. Sie brachte den Familienbesitz in eine Stiftung ein, in der das Land Nordrhein-Westfalen, der Landschaftsverband Rheinland (LVR) und die Gemeinde Jüchen stimmberechtigt sind. Die Ziele: zum einen Schloss und Park unverändert zu erhalten und in Zukunft auch attraktiver zu gestalten, zum anderen ein "Zentrum für Gartenkunst und Landschaftskultur im Rheinland" zu errichten.

Auch wenn sie selbst in Schloss Adelebsen bei Göttingen lebte — der Kontakt zum früheren Lebensmittelpunkt Schloss Dyck und Nikolauskloster riss nie ab. Eine Ehrung unter vielen, die der Gartenliebhaberin sicherlich besonders viel bedeutet hatte: Zwei Dahliensorten erinnern an "Schloss Dyck" und "Fürstin Cäcilie" — in zartem Rosa und leuchtenden Gelb.

(NGZ)
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