Basketball Elephants haben alle Hoffnung im Abstiegskampf verloren

Grevenbroich · Mit der 103:114-Heimniederlage im Nachholspiel gegen die BG Dorsten hat Grevenbroich auch die letzte Chance verspielt, den Abstieg noch zu verhindern.

 Anton Zraychenko erzielte gegen die BG Dorsten 15 Punkte.

Anton Zraychenko erzielte gegen die BG Dorsten 15 Punkte.

Foto: Michael Ritters

Ken Pfüller ist an sich ein durch und durch optimistischer Mensch, doch nach der 103:114-Niederlage im Kellerduell der Basketball-Regionalliga mit der BG Dorsten und dem gleichzeitigen 95:81-Sieg des direkten Konkurrenten SV Haspe 70 in Wulfen machte der Trainer der NEW‘ Elephants einen dicken Strich unter das Thema Klassenverbleib. „Das war‘s! Nächstes Jahr 2. Regionalliga!“

Wie seine Jungs in der Nachholpartie ihre letzte Chance, das Unmögliche doch noch möglich zu machen, in den Sand setzten, wollte ihm indes nicht wirklich in den Kopf. „Wir machen 103 Punkte – und verlieren das Spiel. Ich rätsele immer noch, wie wir von Dorsten 114 Punkte bekommen können.“

Denn mit Ausnahme von Joel Lubeka, der wegen eines fehlenden Coronatests nicht spielen durfte, hatten die Gastgeber zum ersten Mal seit Monaten alle Mann an Bord. Okay, Anton Zraychenko ist gerade erst von seiner zweiten Covid-19-Erkrankung genesen und hätte, so Pfüller selbstkritisch, ebenso wie Dzemal Selimovic kurz nach einer fiebrigen Erkältung und Tim Elkenhans (Comeback nach Kahnbeinbruch) eigentlich gar nicht auflaufen dürfen, doch darin sah der Coach nicht den Hauptgrund für die Heimpleite. „Wir haben wie eine Mannschaft gespielt, die noch nie zusammen trainiert hat – und so ist es ja auch“, haderte er mit Blick auf die chronischen Personalprobleme.

Im Angriff sorgt die individuelle Klasse von Spielern wie John Murry (36 Punkte) für hohen Output, doch die Verteidigung macht selbst den an Kummer gewöhnten Trainer krank. „Ich habe vom vielen Schreien  fast einen Kreislaufkollaps bekommen. Unser Defensekonzept funktioniert hinten und vorne nicht. Die Gegner ziehen an uns vorbei, wie sie wollen. Das ist ganz schön frustrierend.“

Auch aus der Distanz ging beim Schlusslicht einfach viel zu wenig: Von jenseits der Drei-Punkte-Linie brachten Vergara (1/7), Zraychenko (2/9), Becker (1/2), Elkenhans (3/6), Murry (1/3) und Mikhail (2/7) nur zehn ihrer 36 Versuche für eine Quote von 27,8 Prozent ins Ziel, Dorsten kam als Team auf 45,5 Prozent (15/33). Und obwohl die Elephants in Selimovic den besten Rebounder der Liga beschäftigen, ging auch das Duell an den Brettern mit 46:36 an die physisch keineswegs überlegenen Gäste. Für Pfüller nicht zuletzt eine Sache der Einstellung: „Die Jungs haben zwar gefightet, aber da hätte ich mir was mehr gewünscht.“     

Das vorletzte Heimspiel in der Regionalliga am Samstag (19.30 Uhr) gegen die ETB Miners wird für die Elephants damit vor allem zu einer Reise in die glorreiche Vergangenheit. Denn mit dem in Essen seit 2020 als Sportlicher Leiter tätigen Raphael Wilder auf der Trainerbank begann in der Schlossstadt 2001 eine Erfolgsgeschichte, die den Verein bis in die Zweite Bundesliga brachte.                       

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