Opernsängerin aus Büttgen Kaarster Opernsängerin Désirée Brodka auf Altenheim-Tournee

Rhein-Kreis · Die Opernsängerin Désirée Brodka hat für Kollegen und sich selbst eine kleine Tournee eine organisiert. In 25 nicht-öffentlichen Konzerten sind die Musiker in 12 Kommunen aufgetreten.

 Opernarien für die Senioren in St. Aldegundis in Büttgen.

Opernarien für die Senioren in St. Aldegundis in Büttgen.

Foto: Brodka

Normalerweise sind rund 800 Zuhörer bei der „Oper im Espresso-Format“ im Kaarster Stadtpark oder auf dem Büttgener Rathausplatz dabei. Doch in diesem Jahr ist alles anders: Die geplante Oper „Elisir d’amore“ vom Ensemble „Music to Go“ musste wegen der Corona-Pandemie abgesagt werden. Doch einen Sommer ohne Oper wollte Intendantin Désireé Brodka nicht hinnehmen und organisierte kurzfristig eine Altenheim-Tournee mit 25 Konzerten in NRW – sechs davon allein im Rhein-Kreis, davon wiederum drei in Kaarst. Gefördert wurde die Tournee, die am Dienstag mit zwei Konzerten in Kaarst und Büttgen zu Ende ging, vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft in NRW und der Bürgerstiftung Düsseldorf.

Die beiden Sopran-Sängerinnen Brodka und Kirsten Labonte wechselten sich ab, zum Ensemble gehörten weiterhin Agris Hartmanis (Bass-Bariton) und Carlos Moreno Pelizari (Tenor). Begleitet wurden die Sänger vom Streichquartett unter der Leitung von Katharina Frontczak.

Normalerweise sind die Sänger in Opernhäusern in Dresden, Santiago oder Amsterdam zu hören. „Solche Stimmen hatten wir hier noch nie“, schwärmten denn auch einige Senioren, nachdem sie Musik aus „Der Vogelhändler“ und „Die lustige Witwe“ zu hören bekamen. Viele Senioren zeigten sich sogar textsicher und sagen mit. Bei den letzten Konzerten gab es sogar noch „La Traviata“ von Verdi.

„Die Konzerte in Büttgen waren natürlich ein Heimspiel für mich“, sagt Brodka, die die Tournee organisiert hat. Alle Konzerte fanden im Freien statt – was gerade in den vergangenen Tagen nicht „ohne“ war, wie die in Büttgen lebende Brodka sagt.

Bei den Planungen musste die Opernsängerin vor allem die Schutzbestimmungen in den Altenheimen bedenken. „Wir haben uns beim Singen abgewechselt“, sagt sie. Da ihre Engagements bis Ende des Jahres alle abgesagt wurden, wollte sie zumindest den Musikern, die sie angefragt hatte, im Sommer etwas bieten.

(seeg)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort