Die Region bei der Expo Real in München Fußball und Flugplatz: So wirbt Mönchengladbach um Investoren

Rhein-Kreis/M’Gladbach · Bei der Immobilienmesse Expo Real in München hat Mönchengladbach Großprojekte für Wohnen und Gewerbe präsentiert.

 Das neue Stadtquartier Seestadt mg+ war eines der Top-Projekte, die Mönchengladbach auf der Expo Real vorgestellt hat.

Das neue Stadtquartier Seestadt mg+ war eines der Top-Projekte, die Mönchengladbach auf der Expo Real vorgestellt hat.

Foto: Catella

Auch für Mönchengladbach stand der Auftritt auf der Immobilienmesse Expo Real Anfang der Woche im Zeichen des Wohnungsbaus und der Quartiersentwicklung. „Innerstädtische Impulsprojekte wie die Maria-Hilf Terrassen auf einem früheren Krankenhausgelände oder die Seestadt mg+ nehmen Gestalt an“, sagt Ulrich Schückhaus, Geschäftsführer der Gesellschaft Wirtschaftsförderung Mönchengladbach (WFMG).

Die Stadt sei seit Jahren im Wachstum begriffen: Zuletzt verstärkte Versandhandelsriese Amazon das ohnehin bereits stattliche Logistik-Cluster, der Nordpark bleibt mit dem Borussiastadion Anziehungspunkt für Unternehmen, die Bevölkerung wächst und auch ein Plus bei der Beschäftigung von 20 Prozent in den vergangenen zehn Jahren spricht für sich, sagt Schückhaus. Bei der Vielzahl der neuen Wohnungsbauprojekte ist ihm neben hoher Qualität auch die soziale Komponente wichtig: „Wir mischen bewusst frei finanzierten und geförderten Wohnungsbau und sorgen auch für die nötige Infrastruktur, sozial, mit Blick auf Mobilität, Nahversorgung, Freizeit und Erholung“, sagt der Wirtschaftsförderer. Daran soll sich auch das Projekt Seestadt mg+, entwickelt aus dem vor einigen Jahren vorgelegten Masterplan für Mönchengladbach, orientieren.

Das schwedische Unternehmen Catella entwickelt das 14 Hektar große Areal der City Ost zu einem komplett neuen Stadtteil. Der See, den das Projekt im Namen trägt, soll Herz und Alleinstellungsmerkmal des Quartiers sein. Bis zu 2000 – auch bezahlbare – Wohnungen sowie Platz für ergänzende Dienstleister und Gewerbe sollen dort entstehen.

Anders als in Kommunen in unmittelbarer Nachbarschaft von Düsseldorf, die teils enorm von so genannten Überschwappeffekten profitierten, sei Mönchengladbach, so Schückhaus, darauf angewiesen einen eigenen Weg zu gehen, um sich als attraktiver Standort zum Leben und Arbeiten zu definieren. Bestes Beispiel dafür, dass das auch gelingt, sei der Nordpark. „Der läuft und ist längst eine eigene Marke“, sagt Schückhaus. Im östlichen Bereich wird dort zwischen dem Borussia-Park mit dem Stadion und der Autobahn 61 aus insgesamt 22 Hektar der Business Park II entwickelt. Sportliches Ambiente spielt dabei eine große Rolle. Als Hommage an große Fußballspiele entstanden etwa die Liverpooler Allee oder die Madrider oder Enscheder Straße.

Neue Pläne hat Schückhaus auch für den Flugplatz Mönchengladbach. Zum 1. August hat die Entwicklungsgesellschaft Mönchengladbach (EWMG) die Mehrheit an der Flughafengesellschaft übernommen. Ein Großteil der zuvor vom Flughafen Düsseldorf gehalten Anteile wechselte den Besitzer Richtung Mönchengladbach. „Dass wir mit dem Flughafen Gewinne erwirtschaften können, ist auf lange Sicht unrealistisch, aber wir können die Verluste minimieren“, sagt Schückhaus.

Mit 42.000 Flugbewegungen ist der Airport Mönchengladbach nach Frankfurt-Egelsbach zwar der zweitgrößte General-Aviation-Flughafen Deutschlands – auskömmlich ist das Fluggeschäft allein aber nicht. Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt soll jetzt ein Konzept erarbeiten und klären, welche Optionen es für den Flugverkehr gibt. Dass der bereits vorhandene und wachsende Werft- und Wartungsbetrieb für Flugzeuge eine Rolle spielen wird, ist klar.

 Wirtschaftsförderer Ulrich Schückhaus aus Mönchengladbach.

Wirtschaftsförderer Ulrich Schückhaus aus Mönchengladbach.

Foto: Myriam Topel für EWMG

Neue Hangars könnten folgen. Auf der von der Landebahn abgewandten Seite würde Schückhaus gern einen Büropark ansiedeln. Ein Hotel – gefragt zum Beispiel im Zusammenhang mit Schülern der Flugschule oder als Ergänzung zum Eventbetrieb im Hugo-Junkers-Hangar – könnte folgen.

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