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Angebot in Remscheid Werkstattatelier bietet Perspektiven

Remscheid · Das Wichtigste ist immer, eine Perspektive zu haben. Gerade für Langzeitarbeitslose ist das aber sehr schwer.

Genau da knüpft das neue Projekt „Jobfit Plus“ der Diakonie im Kirchenkreis Lennep an. In Kooperation mit dem Jobcenter bietet sie insgesamt 15 Teilnehmern eine neue Chance.

Im ehemaligen Blumenladen an der Kirchhofstraße 5 hat die Diakonie als Mieter seit Anfang des Jahres ein Werkstattatelier geschaffen, in dem sich die Teilnehmer in verschiedenen Bereichen ausprobieren können, wieder Alltagsstrukturen lernen. Das Angebot hat sich auf die Themen Upcycling, E-Mobilität, Kunst und Kultur sowie Urban Gardening konzentriert.

„Immer mehr Menschen, die langzeitarbeitslos sind, bringen Multiproblemlagen mit. Als Diakonie sind wir da breit aufgestellt und können unsere langjährige Erfahrung einbringen“, erklärt Florian Schäfer, Geschäftsführer der Diakonie, bei der Pressevorstellung des Werkstattateliers. Die Jobcenter Remscheid und Rheinberg vermitteln die passenden Kandidaten für das Projekt und finanzieren es unter anderem durch Eingliederungsmittel. „Jobfit Plus“ stelle ein sehr niederschwelliges Angebot dar und motiviere wieder zur Integration in den beruflichen Alltag, ergänzt Dirk Faust, Geschäftsführer des Jobcenters Remscheid.

Der Teilnehmer erhält für seine Arbeit ergänzend zum Arbeitslosengeld II pro Stunde 1,50 Euro. Das schaffe zusätzlich Anerkennung, sagt Sozialpädagogin Marion Morzik. Sie gehört zum festen Team von „Jobfit Plus“, kocht unter anderem mit der Gruppe. Andreas Neukirch, der aus gesundheitlichen Gründen selbst lange arbeitslos war, hat durch das Projekt jetzt wieder eine Arbeitsstelle, kümmert sich um Organisatorisches.

Ziel sei es, dass die Projektteilnehmer etwas Sinnvolles schaffen, sagt Andreas Bunge von der Projektentwicklung der Diakonie. Dazu gehört auch das Urban Gardening. In den zwei Gewächshäusern hinter dem Haus werden Gemüse für die Herstellung von Lebensmittelprodukten und Pflanzen für die vertikale Pflanzenwand im Außenbereich unter Anleitung von Gärtnermeister Andreas Kauffel gezogen.

Außerdem gibt es eine Fahrradwerkstatt. Eine Verleihstation für Pedelecs soll noch hinzukommen, merkt Andreas Bunge an. Künstlerin Ute Lennartz-Lembeck ist für den künstlerischen Aspekt zuständig und arbeitet unter anderem mit der Upcycling-Methode, bei der aus alten Dingen Neues entsteht.

„Wir haben für Jahre Projekte in der Pipeline“, betont Andreas Bunge. Eine Idee ist beispielsweise auch die Einführung einer Stadt-Imkerei. Wichtig sei es, für die Umsetzung der diversen Ideen mit verschiedenen Kooperationspartnern zu arbeiten.

Außerdem stehe das Werkstattatelier den Menschen im Quartier offen, ergänzt Andreas Bunge. Die Räume können dabei etwa für Mitgliederversammlungen genutzt werden und sollen auch als Treffpunkt für die Menschen des Stadtteils dienen. Dadurch soll ein Beitrag zur Stadtentwicklung geleistet werden.

Das begrüßt vor allem Oberbürgermeister Burkhard Mast-Weisz (SPD) sehr: „Ich freue mich, dass dieser Standort gewählt wurde, weil er zu dem Thema Innenstadtentwicklung und dazu, wie man Leerstand wiederbelebt, bestens passt.“ Die offizielle Einweihung des Werkstattateliers ist für den 13. Juli geplant.

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