Neuer Termin Westbahn: Initiative plant weitere Fahrt

Trotz Corona hat man das überaus wichtige Verkehrsprojekt für die Region nicht aus den Augen verloren.

 Ein Teil der Güterstrecke in Höhe Am Sandbach, auf der die Westbahn verkehren soll.

Ein Teil der Güterstrecke in Höhe Am Sandbach, auf der die Westbahn verkehren soll.

Foto: Blazy, Achim (abz)

Klar: Derzeit ist die Corona-Pandemie das beherrschende Thema, und niemand weiß, wie lange dies noch so sein wird. Alle anderen Schwerpunkte, die wichtig und drängend waren, scheinen aktuell völlig aus der öffentlichen Wahrnehmung verschwunden zu sein – so an prominentester Stelle der Klimaschutz. Die damit verbundene, notwendige Verkehrswende ist vielleicht aufgeschoben, aber nicht aufgehoben. Dies sagt Kenny Weißgerber, Projektleiter Standortmanagement bei der Standortinitiative InWest, Tiefenbroich/West.

Die Reaktivierung der Ratinger Westbahn für den Personennahverkehr sei für die Region eines der wichtigsten, aber auch komplexeren Verkehrsprojekte, für das viele Verantwortliche in den nächsten Jahren am selben Strang ziehen müssen. „Um unser uneingeschränktes Bekenntnis zur Westbahn zu demonstrieren, plant die Standortinitiative InWest eine weitere Westbahn-Referenzfahrt“, heißt es in einem Schreiben an die RP.

Zu dem Termin kurz vor den Sommerferien will man mit der Referenzfahrt vor allem Schüler, Auszubildende und Studenten ansprechen, deren Lern- und Ausbildungsorte durch die Westbahn an den schienengebundenen Nahverkehr angeschlossen werden könnten. Geplant ist der 25. Juni, 14 Uhr.

Düsseldorf habe mit der Westbahn die Chance, sich enger mit dem Umland zu verflechten. In Duisburg entsteht in Kürze das Siedlungsflächenprojekt 6-Seen-Wedau, das ein regional bedeutsames Wohngebiet mit rund 3.000 Wohneinheiten darstellen wird. Und in Ratingen erhalten die Gewerbe- und Wohngebiete vor allem in Lintorf, Tiefenbroich und West nicht nur im Berufsverkehr eine Alternative zur dauerhaft überlasteten A 52, so die Befürworter. Die Standortinitiative InWest will den Reaktivierungsprozess der Westbahn weiter vorantreiben.

Alle vier Gebietskörperschaften, die gemeinsam um dieses Verkehrsprojekt auf der Weststrecke kämpfen (also Ratingen, Duisburg, Düsseldorf und Kreis Mettmann), gehören dem Regionetzwerk an. Ziel ist und bleibt die Inbetriebnahme des Personenverkehrs im Jahr 2030.

Die hohen Baukosten entstehen hauptsächlich dadurch, dass praktisch auf der gesamten Strecke zwischen Wedau und Düsseldorf-Rath ein drittes Gleis gelegt werden muss. Außerdem müssten Bahnhöfe am Sportpark, in Wedau/Bissingheim, Lintorf, Tiefenbroich und Ratingen West errichtet werden. Die Fahrgastpotenziale der Weststrecke überschneiden sich geringfügig mit den Rhein-Ruhr-Express (RRX)-Angeboten zwischen Duisburg und Düsseldorf.

Der Ausbau der Westbahn kann aber erst beginnen, wenn der RRX wie geplant fährt, betonen die Gutachter.

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