Rhein-Kreis Neuss Wer in den Bundestag will

Rhein-Kreis Neuss · Die erneute CDU-Kandidatur der Abgeordneten Hermann Gröhe und Ansgar Heveling scheint unstrittig. Die FDP hat Bijan Djir-Sarai und Otto Fricke bereits aufgestellt. Hubert Eßer und Bernd Scheelen treten für die SPD nicht mehr an.

Rhein-Kreis Neuss: Wer in den Bundestag will
Foto: FDP

Noch stehen die Parteien unter dem Eindruck der vorgezogenen Landtagswahl, da müssen sie bereits die nächste Abstimmung vorbereiten. Im September 2013 wird ein neuer Bundestag gewählt. Dabei ist der Rhein-Kreis an zwei Bundestagswahlkreisen beteiligt.

Rhein-Kreis Neuss: Wer in den Bundestag will
Foto: Woitschützke, Andreas

Wahlkreis 109 (Neuss I – Die Städte Dormagen, Grevenbroich, Neuss und die Gemeinde Rommerskirchen). Die CDU wird wieder Hermann Gröhe (51) aufstellen, der seine Bereitschaft erklärt hat und den Wahlkreis 1998, 2005 und 2009 direkt holte. Der CDU-Generalsekretär ist dank Promi-Bonus auch 2013 Favorit, doch er ist nicht erst seit der NRW-Wahl gewarnt. Im Mai gingen beide Landtagswahlkreise (Neuss und Dormagen, Grevenbroich, Rommerskirchen), die gemeinsam den Bundestagswahlkreis bilden, für die CDU verloren. Auch Gröhe verpasste dort schon das Direktmandat. 2002 hatte der damalige Verkehrsminister Kurt Bodewig die Nase vorn.

Rhein-Kreis Neuss: Wer in den Bundestag will
Foto: Michael, Reuter

Diese Konstellation macht den Wahlkreis für die SPD attraktiv. Sie muss sich aber einen neuen Kandidaten suchen, denn Hubert Eßer, der 2009 klar gegen Gröhe verlor, steht nicht zur Verfügung. Er konzentriert sich als Betriebsratschef bei FS Karton und DGB-Kreisvorsitzender ganz auf die Gewerkschaftsarbeit. Parteiintern gilt mit Klaus Krützen (43) der SPD-Kreisvorsitzende als gesetzt. Doch der Pädagoge zögert noch. "Ich habe Interesse an dieser spannenden Aufgabe", erklärt er auf Anfrage, "aber ich muss für mich noch einige familiäre und berufliche Fragen beantworten." Er werde sich am Ende der Sommerferien final entscheiden.

Die FDP hat sich bereits entschieden. Mit 98 Prozent Zustimmung wurde Bijan Djir-Sarai aufgestellt, der 2009 erstmals über die Liste in den Bundestag einzog. Bei der Landeswahlversammlung, die am 8. Dezember in Neuss stattfindet, strebt er einen Listenplatz "unter den Top 10" an. Die Grünen gehen die Kandidatensuche offenbar gelassen an. Namen werden nicht gehandelt. Der Dormagener Ingo Kolmorgen (40), der jetzt nach 18 Jahren den Kreisvorsitz aufgab, trat bereits 2009 an – und er würde es wieder machen: "Wenn die Partei mich bittet? Warum nicht!"

Wahlkreis 110 (Krefeld I/Neuss II – Die Städte Kaarst, Korschenbroich, Meerbusch und die Gemeinde Jüchen). Ansgar Heveling (CDU) will wieder antreten. Die zuständigen CDU-Vorstände haben den Bundestagsabgeordneten erneut nominiert. Die FDP hat wieder den Krefelder Abgeordneten Otto Fricke aufgestellt, während die Grünen noch zögern. Der langjährige Bundestagsabgeordnete Bernd Scheelen (SPD) aus Krefeld hört auf. Für die Nachfolge meldet die Rhein-Kreis-SPD ein Vorschlagsrecht an.

(NGZ)
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