Rheinisches Landestheater Abschied mit dem Kirschgarten

Neuss · Die Komödie von Anton Tschechow passt zum Wandel am Rheinischen Landestheater.

 Regisseur Moritz Peters (2.v.l.) mit einem Teil des Ensembles.

Regisseur Moritz Peters (2.v.l.) mit einem Teil des Ensembles.

Foto: Frank Orbons

Über der Komödie „Der Kirschgarten“ von Anton Tschechow liegt seit jeher ein Abschiedsschmerz. Nur ein halbes Jahr nach der Moskauer Uraufführung starb der berühmte russische Dramatiker in Badenweiler an Tuberkulose. Ein Abschiedsschmerz anderer Art liegt hingegen über der kommenden Premiere des „Kirschgarten“ im Rheinischen Landestheater. Zehn Jahre lang hatte Bettina Jahnke das Haus geführt, bis sie in der letzten Spielzeit nach Potsdam wechselte. Als Interimsintendant gestaltete Reinar Ortmann den aktuellen Spielplan, bevor Caroline Stolz nach dem Sommer von der Mosel (Trier) an den Rhein wechselt.

Mit dem Intendantenwechsel ist auch der Abgang vieler Mitglieder des bisherigen Ensembles verbunden. Doch jetzt treten alle noch einmal gemeinsam auf die Bühne. Regisseur Moritz Peters: „Zum ersten Mal besetze ich eine Inszenierung so, dass jeder Darsteller nur eine einzige Rolle spielt.“

Die üppige Bühnenpräsenz ist deshalb möglich, weil das RLT zum Ende der Saison nicht mehr so viele Gastspieltermine stemmen muss. Dennoch ist der Probenplan keine einfache logistische Aufgabe für das Team. Immerhin läuft ja noch ein Spielplan und einzelne Schauspieler müssen abends in anderen Stücken auftreten. Für den Regisseur sind es aber insgesamt gute Arbeitsbedingungen: „Auf der Probebühne in der Wolberostraße kann man die Szenen wunderbar zur Reife bringen.“

Peters hat Tschechow bisher noch nicht inszeniert, ist aber als Darsteller in einem seiner Stücke aufgetreten. Der „Kirschgarten“ ist für ihn eine ziemliche Herausforderung.  „Anton Tschechow ist ein hervorragender Autor, der sich beim Lesen leichter erschließt als auf der Bühne.“ Die Hauptrolle der Andrejewna wird Linda Riebau spielen, den Hausdiener Firs übernimmt Rainer Scharenberg. Beide Darsteller verlassen Neuss ebenfalls am Ende der Spielzeit. Deshalb hat man sich für Scharenberg eine besondere Szene ausgedacht: Am Ende des Abends wird sein Firs das Licht ausschalten.

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