Neues Mitglied aus Nettetal Werner-Jaeger-Gymnasium nun im Netzwerk „Schule ohne Rassismus“

Nettetal-Lobberich · Couragiert gegen Rassismus auch im Alttag vorgehen – dazu haben sich Schüler und Lehrer des Gymnasiums verpflichtet, als sie dem bundesweit agierenden Netzwerk beitraten.

 Patin Lea Fleck, Netzwerk-Regionalkoordinator Tristan Osterfeld, Schulleiter Alexandros Syrmoglou und Schülersprecher Matz Reinecke zeigen die Tafel, die an der Schule angebracht wird.

Patin Lea Fleck, Netzwerk-Regionalkoordinator Tristan Osterfeld, Schulleiter Alexandros Syrmoglou und Schülersprecher Matz Reinecke zeigen die Tafel, die an der Schule angebracht wird.

Foto: Ja/Knappe, Joerg (jkn)

Besucher des Werner-Jaeger-Gymnasiums werden künftig am Eingang der Schule eine neue schwarz-weiße Tafel entdecken. „Schule ohne Rassismus, Schule mit Courage“ steht darauf. Denn das Nettetaler Gymnasium ist jetzt einem Netzwerk beigetreten, dem bundesweit schon mehr als 4000 Grundschulen und weiterführende Schulen angehören. Zur Feier der Aufnahme in diesen Kreis kam die Schauspielerin Lea Fleck als Patin der Aktion in die Schule zurück, an der sie 2011 ihr Abitur gemacht hat.

Sie habe das Glück gehabt, in ihrer Kindheit und Jugend nie Erfahrungen mit Rassismus gemacht zu haben, sagte Fleck. Das habe es in ihrer „privilegierten Blase“ nicht gegeben. Gleichwohl, erklärte sie in ihrer Rede: „Rassismus existiert. Und das zeigt sich nicht nur in Ausnahme- und Extremsituationen, sondern er findet im Alltag statt, teilweise unbewusst, verdeckt und indirekt. Ausgrenzung und Diskriminierung gehören für viele Kinder und Jugendliche zum täglichen Alltag.“

Das zu verhindern und sich couragiert gegen Rassismus einzusetzen, ist eine Verpflichtung, die das Gymnasium mit der Aufnahme ins Netzwerk eingegangen ist. Dazu mussten sich nach den Spielregeln des Netzwerks mindestens 70 Prozent der Schüler, Lehrer und sonstigen Mitglieder der Schulgemeinde bei einer Abstimmung bereit erklären. „Die Schülerschaft ist froh, dem Netzwerk beitreten zu dürfen und davon überzeugt, dass unsere Schule der richtige Ort für ein solches Projekt ist“, sagen die Schülersprecher Mats Reinecke und Jenna Dieck. „Neben der Vermittlung von Wissen ist es uns am Werner-Jaeger-Gymnasium wichtig, dass wir die Kinder und Jugendlichen unterstützen und sie stärken. Ebenso wichtig ist es uns, dass wir alle – Schülerinnen und Schüler, Lehrkräfte, Sekretärinnen und Hausmeister – eine große Gemeinschaft bilden. Wir wollen jetzt und in Zukunft Courage zeigen und nicht wegschauen, wenn diese Gemeinschaft durch Diskriminierung gestört wird“, sagt Lehrer Marcus Marosz, der die Bewerbung um die Aufnahme in das Netzwerk begleitet hat.

Ein Drittel der Schüler des Werner-Jaeger-Gymnasiums haben einen Migrationshintergrund. Derzeit werden dort Schüler aus mehr als 60 Nationen unterrichtet – von Kongo bis Niederlande, Korea bis USA.

(hh)
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