Einladung des Integrationsrates Nettetal Christen treffen Muslime beim Fastenbrechen

Nettetal · Es gab ein üppiges Buffet, doch gegessen und getrunken werden durfte erst nach 20.08 Uhr: Das hat mit den Regeln fürs Fasten im Ramadan zu tun.

Der Tisch war beim Fastenbrechen reichlich gedeckt.

Der Tisch war beim Fastenbrechen reichlich gedeckt.

Foto: Ja/Knappe, Joerg (jkn)

Ein üppiges Buffet war im Jugendfreizeitheim „Arche“ vorbereitet, auch Getränke standen auf den Tischen – trotzdem bediente sich zunächst keiner der rund 90 Gäste. Denn: Am 23. März hat für Muslime die Fastenzeit im Ramadan begonnen. Bis zum 20. April verzichten Gläubige täglich von der Morgendämmerung bis zum Sonnenuntergang auf Speisen und Getränke. Bei Einbruch der Dunkelheit wird gemeinsam im Kreise der Familie und Freunden wie jetzt auf Einladung des Nettetaler Integrationsrates in der „Arche“ das Fastenbrechen zelebriert.

„Wir freuen uns, dass so viele Menschen zu diesem religiösen Anlass gekommen sind“, sagte Nimet Said, Vorsitzende des Integrationsrates. „Das heute so viele verschiedene Kulturen und Religionen vertreten sind bedeutet uns viel. Es zeigt den gegenseitigen Respekt und das Miteinander.“

Drei fastende Muslime eröffneten den Abend mit einem arabischen Gebet. Um 20.08 Uhr war dann der Augenblick des Fastenbrechens gekommen: Die Gäste nahmen sich jeder ein Getränk und machten sich auf dem Weg zum großen Buffet. Das war so reichlich gedeckt, weil jeder Teilnehmer ein Gericht mitgebracht hatte.

Auch Christian Küsters (Grüne), Bürgermeister der Stadt Nettetal, war zu Gast in der „Arche“. Für ihn war es das erste Fastenbrechen, an dem er teilnahm: „Auch wenn ich die arabische Sprache und die muslimischen Gebete nicht verstehe, kann man die tiefe Ergriffenheit spüren.“  Das friedliche Miteinander zwischen den unterschiedlichen Kulturen berührte ihn: „Was wir heute erleben ist echte Gemeinschaft.“ 

Beim Fastenbrechen herrschte eine ruhige und harmonische Atmosphäre. Christel Krämer vom Familienzentrum „Brigittenheim“ der katholischen Kirchengemeinde in Kaldenkirchen war gemeinsam mit vier Kollegen in die „Arche“ gekommen: „Wir sind froh, dass solche Treffen nach Corona wieder stattfinden können“, sagte sie.

Christel Krämer und ihre Kollegen waren vorbeigekommen, um mit Menschen unterschiedlicher Kulturen in Kontakt zu kommen. „Auch beruflich sind wir mit vielen verschiedenen Menschen in Kontakt – und das ist einfach schön“, sagte Krämer.

Es war ein schönes Bild: 90 Menschen, die gemeinsam bei traditionsreichen Essen im regen Austausch sind und bei denen kulturelle Unterschiede kein Hindernis, sondern eine Chance des Austausches darstellen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort