75.000 Euro Preisgeld Schlosstheater Moers gewinnt Theaterpreis des Bundes

Moers · Das kleinste Stadttheater NRWs wird für seine hohe künstlerische Innovation ausgezeichnet. Es gab 76 Bewerber und elf Sieger. So begründet die Jury ihre Entscheidung.

 Patrick Dollas in einer der jüngsten Schlosstheater-Inszenierungen: „Männer allein im Wald“.

Patrick Dollas in einer der jüngsten Schlosstheater-Inszenierungen: „Männer allein im Wald“.

Foto: Jakob Studnar

Die Preisträger des diesjährigen Theaterpreis des Bundes stehen fest und das Moerser Schlosstheater ist unter ihnen. Aus 76 Bewerbungen wählte die Jury elf Theater aus. Seit 2015 ist das ITI (Internationales Theaterinstitut) mit der Organisation und Durchführung der Preisvergabe beauftragt.

Die Jury gab ihre Voten für folgende elf Theater ab: Jahrmarkttheater, Altenmedingen; LOT-Theater, Braunschweig; WUK Theater Quartier, Halle; Theater an der Glocksee, Hannover, Theaterhaus G7, Mannheim, Schlosstheater Moers, Theater an der Ruhr, Mülheim a.d. Ruhr; HochX Theater und Live Art, München; Das Papiertheater, Murnau; Salzlandtheater Staßfurt; Wuppertaler Bühnen und Sinfonieorchester.

Die Auszeichnung umfasst ein Preisgeld in Höhe von 75.000 Euro pro Theater. Der Jury gehörten dieses Jahr Elisabeth Bohde, Marie Bues, Sophie Diesselhorst, Roland H. Dippel, Dorte Lena Eilers, Mazlum Nergiz und Dorothee Starke an.

Die Preisverleihung findet am 8. Juli in der Akademie der Künste in Berlin statt und wird per Live-Stream über www.iti-germany.de/theaterpreis abrufbar sein.

In der Jurybegründung für die Verleihung des Preises an das Schlosstheater Moers heißt es: „Das kleinste Stadttheater NRWs steht seit über vier Jahrzehnten für Kontinuität und hohe künstlerische Innovation am westlichen Rand des Ruhrgebiets. Mit 22 Mitarbeiter:innen, fünf davon Ensemble-Schauspieler:innen, realisiert das Theater klassische Stoffe, Uraufführungen neuer Texte, Kinder- und Jugendtheaterstücke oder künstlerische Auseinandersetzungen mit regionalen Ereignissen, wie der Loveparade-Katastrophe von 2010. Auf beeindruckende Weise erschließt sich das Theater dabei ungewöhnliche Spielstätten im Stadtraum, wie etwa ein Fitnesscenter, eine Abschiebehaftanstalt oder ein Einkaufszentrum und geht dabei bemerkenswerte Kooperationen mit Partner:innen in der Stadtgesellschaft ein. Livestream-Formate, Telegramm-Theater für Kinder- und Jugendliche oder Ein-Personen-Telefon-Lesungen zeugen von einer beachtlichen Kreativität, auch in Pandemie-Zeiten. Mit dem Schlosstheater Moers wird ein Theater ausgezeichnet, das mit begrenzten finanziellen Mitteln hervorragende Arbeit an der Schnittstelle zwischen hohem künstlerischem Anspruch und ,sozialer Initiative’ leistet.“

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