Mitmachprojekt für Schüler Spielerisch zur Energiewende

Moers · Mit interaktiven Vorträgen bringt die Enni Kindern und Jugendlichen an 15 Schulen die Themen Klimaschutz und Energie näher.

 Friedhelm Susok animiert die Kinder der Justus-vonLiebig-Hauptschule zum Mitmachen.

Friedhelm Susok animiert die Kinder der Justus-vonLiebig-Hauptschule zum Mitmachen.

Foto: Enni/Heike Cervellera

Friedhelm Susok ist überrascht, als bei den Fünft- bis Siebtklässlern in der Aula der Justus-von-Liebig-Hauptschule zahlreiche Finger nach oben schnellen. Wem das sperrige Wort Energiewende etwas sagt, hatte er gefragt. „Das frage ich immer, und meistens zeigen so zwei Prozent auf, manchmal auch keiner“, hatte der Pädagoge zuvor im Gespräch verraten. Die jungen Moerser Hauptschüler bilden am Montag anscheinend eine positive Ausnahme bei einer Vortragsreihe, mit der der Versorger Enni Energie & Umwelt derzeit durch alle 15 weiterführenden Schulen in Moers, Neukirchen-Vluyn und Rheinberg zieht.

Friedhelm Susoks Ziel ist dabei klar: Den Schülern die Themen Umwelt, Klimaschutz Energie und nicht staubtrocken, sondern aktiv, spielerisch und mitmachend näherbringen. „Wir müssen dieses Wort ,Energiewende’ lebendig und erfahrbar machen“, erklärt Susok, der mit seinem Projekt bundesweit schon hunderte Schulen besucht hat. Nach einem kleinen Filmeinspieler steigt er direkt ins Thema ein, lässt Schüler in einem Quiz Begriffe wie Erdöl und Windkraft erraten, sie zu Spielen gegeneinander antreten. Was ist ein Blockkraftwerk? Wer hat das Auto erfunden? Und wie sieht unsere Stromversorgung im Jahr 2050 aus? In 90 Minuten sollen die Kinder so einen Zugang zum wohl wichtigsten Thema unserer Zeit erlangen. „Vor allem geht es dabei um das dringendste Thema, den schrittweisen Umstieg auf regenerative Energiequellen“, sagt der Pädagoge.

Schulleiterin Claudia Corell freut sich über ihre eifrig mitarbeitenden Schüler: „Für uns ist so eine Veranstaltung ein großartiger Gewinn. Die Begriffe sind in der Theorie schwer greifbar für die Kleinen. Es ist viel einfacher, das praktisch zu transportieren.“ Ohnehin werde im Unterricht viel über die Umwelt gesprochen: „Klimawandel und Energiewende ziehen immer stärker in unsere Lehrpläne ein.“ Dazu gebe es an der Schule auch von den Schülern große Bemühungen, Plastik einzusparen.

Enni-Sprecher Herbert Hornung findet es wichtig, Schüler frühzeitig auf die Energiewende aufmerksam zu machen: „Stürme, Hitzeperioden und stärkere Regenfälle setzen uns schwer zu. Der Klimawandel wird ja allen deutlich. Ich spüre, dass auch die Jugend deutlich sensibler geworden ist, es gibt da einfach einen Informationsbedarf.“ Neben Vorträgen in der Schule soll den Jugendlichen auch vor Ort in den Solar- und Windkraftparks in Moers und Neukirchen-Vluyn gezeigt werden, wie effiziente und nachhaltige Energie erzeugt wird.

Für das kommende Jahr plant die Enni zudem einen Wettbewerb, bei dem Schüler Solarsitzbänke für ihre Schulen gewinnen können, die auch Handys aufladen können. Eine solche gibt es beispielsweise bereits am Julius-Stursberg-Gymnasium in Neukirchen-Vluyn. Den 5. Juni 2020, der Tag der Umwelt, will die Enni zum Zukunftstag machen und Schüler in den Solarpark Mühlenfeld in Neukirchen-Vluyn einladen. Hornung: „Da können sie die Energiewende hautnah miterleben und mit Spiel und Spaß an das Thema herangeführt werden.“

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