Musik in Moers Ein brasilianisches Quintett setzt die Samba neu zusammen

Moers · Das Moers Festival geht wieder in die Clubs: In der Kulturkneipe „Die Röhre“ gastierte die brasilianische Band „Satanique Samba Trio“. Das Publikum tanzte mit.

 Die Band „Satanique Samba Trio“, die am Freitag das Publikum  in der Röhre begeisterte, dekonstruiert die Samba.

Die Band „Satanique Samba Trio“, die am Freitag das Publikum  in der Röhre begeisterte, dekonstruiert die Samba.

Foto: Norbert Prümen (nop)

Nach dem Moers Festival im Frühjahr gab es am Freitag einen kleinen Nachschlag für die Musikfans. In der Moerser Szenekneipe „Die Röhre“ gab die brasilianische Band Satanique Samba Trio ein Konzert. „Moers Festival at the Clubs“ heißt die Reihe. Obwohl als das Wort Trio im Bandnamen steckt, spielten sogar um fünf oder manchmal sechs Musiker. Der Keller der Gaststätte wurde als Bühne umfunktioniert, und bunte Lichter sorgten für eine angenehme Stimmung. Die Zuhörer drifteten in eine unbekannte brasilianische Welt ab.

Doch die Band ist alles anders als typisch für Brasilien. Ihr Ziel: Klischees abwerfen und die Samba dekonstruieren. Daher leitet sich auch ihr Name ab: Satan bedeutet Widersacher, erklärt die Band. Die bekannten brasilianischen Musikrichtungen Samba, Forró, Bossa Nova und Lambada werden dabei umgedacht und verfremdet. Dadurch entsteht eine ganz neue Interpretation dieser Musikrichtung.

„Die Band ist sehr außergewöhnlich. Ich kann verstehen, wenn nicht jeder diese Musik mag“, erklärte Sebastian Schwenk, der in der Programmplanung und Produktion des Moers Festivals tätig ist. 2017 trat das Quintett auf dem Moers Festival im Schlosstheater auf. Seit Anfang September ist sie selbst auf Tour und besucht verschiedene Lokale für Konzerte, so die Band.

Mit einer Akustikgitarre, einem E-Bass, einem Schlagzeug, einer Bassklarinette und dem selbst mit gebrachtem brasilianischen Cavaco sorgte das Quintett zuerst für eine düstere und bedrückende Stimmung. Dies bestärkten auch die schwarzen Kutten. „Diese Kutten gehören zu einem festen Bestandteil des Quintetts. Sie treten immer damit auf“, sagte Schwenk. Ein Kontrast dazu waren die Blumenketten, die die Musiker um den Hals tragen. So spiegelt sich auch der Wechsel der Stimmung im Konzert wider. Zuerst angespannt mit langsamem Rhythmus, der eher infernalisch wirkte. Darauf folgten schnelle fröhliche Melodien. Die Stimmung wurde derweil noch durch die humorvolle Art des Quintetts aufgelockert.

Mit kleinen Späßen brachten die Musiker das Publikum zwischen den einzelnen Liedern zum Schmunzeln und sorgten für eine ausgelassete Stimmung. Trotz der eher unbekannten Art und Weise des brasilianischen Stils des Satanique Samba Trio, kam das Konzert sehr gut an: Es wurde laut applaudiert und mitgetanzt.

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