Kunst in Mönchengladbach Neo-Pop-Art in der Lohmühle

Mönchengladbach · Trotz Lockdown präsentiert der Mönchengladbacher Künstler Malte Sonnenfeld seine Werke. Zu sehen sind sie in in der Lohmühle der Kanzlei Kniebaum Bocks und Partner. Das Motto der Ausstellung: „Kunst - keine Deko“.

 Der Neo-Pop-Art-Künstler Malte Sonnenfeld stellt  in der Lohmühle seine Werke aus.

Der Neo-Pop-Art-Künstler Malte Sonnenfeld stellt  in der Lohmühle seine Werke aus.

Foto: Malte sommerfeld/Malte Sommerfeld

Leonardo da Vincis Renaissancegemälde „Die Dame mit dem Hermelin“ hat nun das Gesicht von „Oma Eusebia“ aus der Fix-und-Foxi-Comic-Reihe. Der Neo-Pop-Art-Künstler Malte Sonnenfeld bringt in seinen Werken Dinge zusammen, die normalerweise nicht zusammengehören. Thematisch wagt er sich vom Alltäglichen bis zu globalen Themen wie dem Klimawandel vor.

19 seiner Bilder sind bis Ende des Jahres in der Lohmühle der Kanzlei Kniebaum Bocks und Partner (Bettrather Straße 14b) zu sehen. Im Eingangsbereich des historischen Mühlengebäudes entdecken Besucher nun Bilder vom Bodensee und  von Maaren - aus großer Höhe betrachtet und verfremdet. Während sich die Eifellandschaft in einem Grün präsentiert, haben die Maare einen dunklen Pinkton verliehen bekommen. Auf einem anderen Bild finden sich nur wenige Buchstaben: „POE“ liest man, und das Motiv eines Raben gibt dem Betrachter den Hinweis, dass tatsächlich der US-amerikanische Schriftsteller Edgar Allan Poe gemeint ist. Auf nicht weit entfernten Leinwänden findet man Paulchen Panther oder Firmenlogos. Ein weiteres Bild zeigt einen Inuit in einer arktischen Umgebung, am Himmel ein Heißluftballon, der unmissverständlich einem Energiekonzern zuzuordnen ist. Dazu der Hinweis: „Ein Millimeter pro Jahr“, der sich auf den steigenden Meeresspiegel bezieht.  Andere Werke sind sehr persönlich: Sonnenfelds Vater war Radsportler  und nahm 1968 an den Olympischen Spielen in Mexiko teil. Fotos von der Reise hat Malte Sonnenfeld digitalisiert, auf Leinwand gebracht, verfremdet und mit Acryl bearbeitet.

Die Ausstellung sei ein Querschnitt seiner Arbeiten, so der 53-jährige Künstler. Von sich selbst sagt er, dass die jüngere kulturphilosophische Vergangenheit der 1960er, 70er und 80er Jahre einen großen Raum der Themen seiner Werke einnehme. Sonnenfeld: „Die Gegenwart entpuppt sich in seiner Kunst, wo sie augenscheinlich modern ist, also umso rückwärtsgewandter, wenn nicht sogar bedrohlich.“ Das alles präsentiere er aber mit einer gewissen Süffisanz.

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