Handball Bonn vor der Brust, All-Stars im Kopf

Mönchengladbach · Der TV Korschenbroich hat in der Nordrheinliga zwei schwere Auswärtsspiele binnen fünf Tagen zu absolvieren. In der Oberliga steht Borussia Mönchengladbach im Heimspiel gegen Schlusslicht Überruhr vor einer Pflichtaufgabe, in der Verbandsliga der TVK II vor einem Endspiel. Geistenbeck will weiter siegen.

 Alexander Oelze ging vom Zweitligisten Vikings nach Ratingen und ist Mittwoch Gegner des TVK.

Alexander Oelze ging vom Zweitligisten Vikings nach Ratingen und ist Mittwoch Gegner des TVK.

Foto: RP/Benefoto

In der Nordrheinliga hat der TV Korschenbroich zwei Auswärtsspiele binnen fünf Tagen vor der Brust. Am Samstag tritt er beim TSV Bonn an (19.30 Uhr), am Mittwoch folgt das Nachholspiel bei der SG Ratingen (20.15 Uhr). Die Partie hatte ursprünglich am 26. Januar stattfinden sollen, doch da hatte das Achtelfinale im Deutschen Amateur-Pokal Vorrang. Unglücklich für die Korschenbroicher, dass sich die Ratinger jüngst noch mit zwei Akteuren vom insolventen Zweitligisten HC Rhein Vikings verstärken konnten. Nach der Verpflichtung des Ex-Profis Alexander Oelze und seines Mitspielers Thomas Bahn ist der Tabellenzweite, der sich auch die Dienste der Mazedonier Petre Angelov im Tor sowie Filip Lazarov und Ace Jonovski leistet, haushoher Favorit auf den Aufstieg in die Dritte Liga. „Dagegen braucht man niemanden mehr gesondert motivieren“, sagt TVK-Trainer Dirk Wolf und ergänzt: „Wenn man solche All-Stars ein bisschen ärgert, verlieren sie vielleicht auch irgendwann die Lust. Wir müssen einfach unseren Job machen und gucken dann, was dabei rauskommt.“

Zunächst fokussiert sich Wolf aber ohnehin auf den nächsten Gegner. „Die Bonner sind immer für eine Überraschung gut und stellen in einem Spiel drei, vier verschiedene Abwehrformationen. Darauf müssen wir uns einstellen. Im Hinspiel haben wir es beim 26:27 eigentlich ganz gut gemacht, aber dann leider mit einem Tor verloren. Jetzt wollen wir gucken, dass wir am Ende ein Tor mehr geworfen haben als Bonn.“ Mit auf der Bank, aber wohl noch ohne Einsatz, werden Steffen Brinkhues und Tim Christall sein. Ersterer ist nach seinem Bänderriss wieder ins Lauftraining eingestiegen, Zweiterer war zuletzt drei Wochen krank. Mit nur zwölf Mann ist der TVK-Kader recht eng besetzt.

In der Oberliga steht Borussia Mönchengladbach in der Pflicht. Am Samstag (19.30 Uhr) kommt das Schlusslicht, die SG Überruhr, in die Jahnhalle, und die Borussen wollen versuchen, in der Tabelle noch ein wenig nach oben zu klettern. „Der Rückstand auf den Dritten beträgt nur einen Punkt. Das ist dann eine Pflichtaufgabe“, sagt Betreuer Bodo Grewe. Allerdings ist er sich auch sicher, dass das Spiel kein Selbstläufer wird. „Es ist schwer zu sagen. Wir haben uns schon im Hinspiel schwergetan, dort zu gewinnen. Überruhr hat eine junge, kampfstarke Truppe. Ich verstehe nicht, warum die Letzter sind“, meint Grewe. Der Gegner hinkt tatsächlich nicht so weit hinterher, wie es der Tabellenplatz vermuten lassen könnte, denn etwa ein halbes Dutzend Spiele verloren die Essener nur ganz knapp. „Sie spielen einen schnellen Ball, und wir müssen hart dagegenhalten“, erklärt Grewe. Der Sieg beim TV Lobberich, bei dem die Borussen in der Schlussphase einen klaren Rückstand noch drehten, verleiht ihnen dazu das nötige Selbstvertrauen. Bis auf Torhüter Sven Plath sind alle Spieler dabei.

In der Verbandsliga möchte der TV Geistenbeck seine Erfolgsserie weiter ausbauen. Fünf Spiele in Serie entschied der Tabellenvierte für sich. Nun reist der TVG zum TV Vorst. „Wir wollen nachlegen. Die Siege sind gut für die Stimmung, aber wir sind nicht so blauäugig, dass wir höhere Ambitionen anmelden würden“, sagt Trainer Thomas Laßeur. Ihm ist es wichtig, das direkte Duell gegen die Vorster für sich zu entscheiden. Nach dem 29:29 im Hinspiel bedeutet das mindestens ein 30:30 oder einen Sieg. „Vorst steht überraschend weit unten. Wir müssen schauen, dass wir dort eine gute Leistung bringen“, sagt Laßeur.

Für den TV Korschenbroich II steht das „Endspiel“ schlechthin an. Das Schlusslicht der Liga tritt beim Vorletzten, dem SV Straelen, an. „Das ist quasi ein Zehn-Punkte-Spiel“, sagt Trainer Tom Strack. Sollte sein Team in Straelen nicht gewinnen, kann sich der Verein frühzeitig auf die kommende Spielzeit in der Landesliga vorbereiten. „Es sind noch 18 Punkte zu vergeben“, sagt der Trainer mit einem Funken Hoffnung. Doch es bleibt Fakt, dass der TVK bei vier Punkten Rückstand auf Straelen und sieben Zählern auf den Drittletzten aus Wesel eine gigantische Siegesserie hinlegen müsste. Immerhin fuhr der TVK in der Hinrunde gegen Straelen den bisher einzigen Sieg ein. „Es geht nur über die Einstellung und den Kampf. Wir hatten in St. Tönis eine blutleere Vorstellung. Wenn wir in Straelen so auftreten, brauchen wir erst gar nicht hinzufahren“, meint Strack. Ihm fehlen Kreisläufer Dominik Hoppe (Urlaub) sowie die beruflich verhinderten Oliver Kapner und Sebastian Dengler.

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