Handballer wollten in die Regionalliga aufsteigen Deshalb hat Borussia Mönchengladbach sein Ziel verfehlt

Handball-Oberliga · 21 von 24 Partien hat der Borussia Mönchengladbach in einer herausragenden Saison gewonnen. Dass die Borussen den angepeilten Aufstieg in die Regionalliga dennoch verpasst haben, lag an Kleinigkeiten. Die möchte Coach Ronny Rogawska im Sommer verbessern.

  Die Handballer von Borussia Mönchengladbach haben eine starke Saison gespielt – am Ende haben sie das angepeilte Saisonziel aber verpasst.

Die Handballer von Borussia Mönchengladbach haben eine starke Saison gespielt – am Ende haben sie das angepeilte Saisonziel aber verpasst.

Foto: Tom Ostermann

Es war schon eine tolle Saison, die Borussia Mönchengladbach absolviert hat. Mit einem Wermutstropfen: Der Aufstieg in die Regionalliga – vor der Saison als Ziel ausgerufen – wurde ganz knapp verfehlt. Die Borussen lieferten sich mit der Zweitvertretung des Bergischen HC ein Kopf-an-Kopf-Rennen, hatten am Ende jedoch einen Minuspunkt mehr auf dem Konto. Besonders ärgerlich mutet da die 25:26-Pleite aus der Hinrunde beim späteren Absteiger VfB Homberg an. Zumindest sind die Gladbacher in einer Teildisziplin nicht zu toppen, stellen sie doch die beste Abwehr der Liga, im Angriff belegen sie hinter dem BHC II Rang zwei.

 Borussia-Coach Ronny Rogawska.

Borussia-Coach Ronny Rogawska.

Foto: Dieter Wiechmann

 

So lief die Rückrunde

Ohne Wenn und Aber hat die Borussia ihre Klasse mit einer Ausnahme unter Beweis gestellt, denn die 29:35-Niederlage bei der DJK Adler Königshof war absolut untypisch, weil gerade die Defensive an diesem Tag ungewohnte Schwächen offenbarte. „Ich brauche gar nicht lange überlegen“, betont der Mönchengladbacher Trainer Ronny Rogawska. „Die Mannschaft hat wirklich einen tollen Job gemacht, mit Ausnahme von Königshof. Im Spiel beim BHC standen sich zwei Teams auf Augenhöhe gegenüber, die gezeigt haben, warum sie die Liga dominieren. Am Ende haben Kleinigkeiten den Ausschlag gegeben. Die gilt es natürlich zu verbessern, da bin ich, aber auch die Mannschaft gefragt.“

 

Das war gut in der Saison

„Das Zusammenspiel der Abwehr mit den Torhütern war richtig gut und letztlich auch der Garant für unseren zweiten Platz“, glaubt Rogawska. „In den letzten anderthalb Jahren habe ich von der Mannschaft sehr viel verlangt, meine Ansprüche sind schon recht hoch. Auch hier kann ich dem gesamten Team nur ein großes Kompliment aussprechen, denn die taktischen Konzeptionen sind bereits toll umgesetzt worden. Allerdings werden wir uns in allen Bereichen noch weiterentwickeln, Potenzial ist genügend vorhanden. Wichtig wird es sein, uns noch variabler aufzustellen, um nächste Saison wieder ganz vorne angreifen zu können.“

 

Das war nicht gut in der Saison

Das Rückspiel gegen Königshof, als die sonst so stabile Borussia-Defensive 35 Gegentreffer kassierte, und die Pleite gegen Absteiger Homberg waren die Knackpunkte in einer sonst fast tadellosen Saison: Immerhin entschieden die Gladbacher 21 von 24 Spielen für sich. Die Nuancen, die am Ende den Unterschied gemacht haben, gilt es aufzuarbeiten.

Spieler der Saison

Es ist sicherlich keine leichte Aufgabe, bei einem qualitativ so hochwertigen Kader einen Spieler zu benennen, der eben noch etwas besser war als seine Kameraden. „Handball ist ein Mannschaftssport, deshalb ist es für mich nicht so einfach, jemanden herauszustellen“, so Rogawska. „Allerdings stand unser Torhüter Matthias Hoffmann so häufig im Mittelpunkt, wie sonst niemand in der Mannschaft. Er ist erst vor einem Jahr aus Oppum gekommen und hat sich in kürzester Zeit glänzend auf die Zusammenarbeit mit seinen Vorderleuten eingestellt. Im Training und in den Spielen ist Matthias stets sehr positiv aufgefallen. Er hat enorm viel Ehrgeiz, ist unheimlich anpassungsfähig und kann auch sehr gut motivieren. Bei ihm stimmt einfach das Gesamtpaket. Erwähnen möchte ich aber auch noch Heider Thomas, der für uns mit seiner Erfahrung immens wichtig ist. Daher bin ich auch super glücklich, dass er kürzlich für eine weitere Saison zugesagt hat.“

So geht es weiter

Bis zum 23. Juni bittet Rogawska seine Mannen noch zum Training. Auf dem Programm stehen verschiedene Bewegungsabläufe und Fußball, wobei der Spaß absolut im Vordergrund stehen soll. Dann geht es bis zum 25. Juli in die wohl verdiente Pause, ehe die Vorbereitung startet. Dann wird sich das Gesicht der Mannschaft ein wenig verändert haben. Mit Sascha Ranftler hängt wohl einer der dienstältesten Borussen seine Schuhe an den Nagel, Christian Mergner ist beruflich stärker eingebunden und muss deutlich kürzertreten. Aljoscha Akuinor verlässt den Verein mit noch unbekanntem Ziel, wobei er sich Gerüchten zu Folge dem Regionalligisten Neusser HV anschließen soll. Sven Plath, dritter Torhüter und auch Torwarttrainer der Mannschaft hat noch einmal Blut geleckt und möchte wieder mehr spielen. Er schließt sich dem Verbandsliga-Aufsteiger ASV Süchteln an. Bleibt noch der zuletzt so stark auftrumpfende Jonas Vonnahme, der aus Studiengründen ein halbes Jahr nach Schweden geht. „Jonas kommt im Februar wieder zurück und da ist es mein Wunsch, dass er wieder bei uns einsteigt“, hofft Rogawska. Aus der A-Jugend-Bundesliga-Mannschaft des Düsseldorfer HC schließen sich Oliver Nix (Rückraum Mitte) und Luis Kubick (Linksaußen) Borussia Mönchengladbach an. Regisseur Jordi Weiß kommt aus der Dritten Liga und lief zuletzt für TuSEM Essen II auf und Kreisläufer Aaron Jennes kommt vom Regionalligsten Neusser HV. „Wir haben eine gute Mischung aus richtig guten Talenten und erfahrenen Spielern verpflichten können, wobei ich Aaron schon von meiner Zeit in Korschenbroich kenne“, betont Rogawska. „Im Großen und Ganzen steht damit unser Kader, wir sind noch auf der Suche nach einem dritten Torhüter, befinden uns da bereits in guten Gesprächen.“

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