Fußball-Bezirksliga Viersens Absage enttäuscht Mennrath

Mönchengladbach · Die Bezirksligapartie am heutigen Freitag kann nicht stattfinden. Das findet Victoria-Trainer Simon Netten schade. Der Diplom-Sport- und Biologie-Lehrer hat mit dem jüngsten Kader aller Bezirksligisten Erfolg.

 Hätte gerne in Viersen gespielt: Victoria Mennraths Trainer Simon Netten.

Hätte gerne in Viersen gespielt: Victoria Mennraths Trainer Simon Netten.

Foto: Rolf Bertrams

Im Fußball ist meist der Trainer das schwächste Glied, wenn es nicht läuft, im Gegenzug wird die Mannschaft gelobt, wenn es läuft. Es gibt aber Ausnahmen, wie das Beispiel Mennrath zeigt. In Simon Netten steht ein noch recht junger Trainer an der Seitenlinie des Bezirksligisten Victoria. Netten als „Mennrather Jung“ hat seit seinem Amtsantritt im Winter der Saison 2016/17 etwas bewegen können. Als Meister der Kreisliga A stieg der Klub erstmals in die Bezirksliga auf, um dann bereits im ersten Jahr als Neuling gleich Dritter zu werden. Und in dieser Saison liegt die Relegation zur Landesliga mit Rang zwei in Reichweite. Dabei wird oft übersehen, dass die Victoria den jüngsten Kader aller Bezirksligisten hat. Zugang Philipp Bäger ist mit seinen 26 Jahren der älteste Spieler. Netten ist als 38-Jähriger demnach fast eine Generation älter als die meisten seiner Spieler, spricht aber deren Sprache.

Simon Netten war nie ein Stammspieler, höchstens sprang er mal ein, wenn Not am Mann war. Er hatte sich schon früh für das Traineramt entschieden und war unter anderem sechs Jahre Übungsleiter für Borussias Junioren. Er hat Sportwissenschaft studiert und dafür ein Diplom erhalten und ist als Lehrer für Sport und Biologie an der Gesamtschule Espenstraße tätig.

Doch Netten betont immer wieder, dass der Erfolg Mennraths nicht nur an ihm auszumachen sei, sondern das gesamte Team mit Co-Trainer Thomas Rohrbach, Fitness-Coach Reinhardt Sindermann und dem sportlichen Leiter Markus Horsch mit für den Aufschwung verantwortlich ist. Netten hat einen Vertrag „auf Lebenszeit“, und die positive Entwicklung der gesamten Mannschaft wird zur Kenntnis genommen. „Der Wohlfühlfaktor überstrahlt hier den Geldfaktor. Wir sind eine Art ,Gallisches Dorf’, das vor allem freitags immer für ein Spektakel gut ist, aber auch mal Lehrgeld zahlen muss“, sagt Netten, der lieber ein 6:5 statt ein 1:0 sieht.

Dementsprechend enttäuscht ihn die Nachricht, dass der 1. FC Viersen für das am heutigen Freitag angesetzte Spiel keine Mannschaft zusammenbekommt und die Partie abgesagt hat. Spitzenreiter Giesenkirchen muss in Budberg ran, der Rheydter SV tritt beim TDFV Viersen an, und Kleinenbroich will beim VfB Uerdingen erneut punkten. Lürrip ist somit einziger Gastgeber und erwartet Schlusslicht TuRa Brüggen.

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