Fußball-Landesliga Das FC-Team will die Saison nicht einfach so herschenken

Fussball · Nach der Trennung von Trainer Benedict Weeks gab es einen Trainingsboykott, doch die Mannschaft entschied sich nun doch, weiterzumachen.

 FC-Kapitän Pascal Schellhammer.

FC-Kapitän Pascal Schellhammer.

Foto: Fupa.net

Was sich rund um den 1. FC Mönchengladbach, den ältesten Fußballverein Westdeutschlands, in den vergangenen Wochen ereignet hat, hat den Traditionsklub in seinen Grundfesten erschüttert. Selbst Mitglieder, die seit Jahrzehnten im Verein sind, berichten, so etwas in „ihrem“ FC noch nicht erlebt zu haben.

Ein mögliches Szenario hat der Verein aus dem Mönchengladbacher Westend jedoch rund um das Osterwochenende abwenden können: Denn sowohl zum Meisterschaftsspiel am vergangenen Donnerstag als auch zum Kreispokalspiel am Ostermontag traten die Westender an, am Gründonnerstag beim 5:4 in St. Tönis sogar noch äußerst erfolgreich (wir berichteten). Im Kreispokal lief es gegen den ASV Süchteln weniger gut für die Gladbacher.

Doch wie kam es dazu, dass die Mannschaft nach der Trennung von Trainer Benedict Weeks am Dienstag und dem folgenden Trainingsboykott des Teams nun doch antrat?

„Zunächst einmal sind wir ja auch als Mannschaft am Dienstag vor vollendete Tatsachen gestellt worden“, sagt Leo Lekaj, der als Vizekapitän zusammen mit Spielführer Pascal Schellhammer das Coaching der Mannschaft übernommen hat. „Der Verein hat uns signalisiert, dass wir die Saison in Eigenregie zu Ende führen können. Und so war für uns als Mannschaft relativ schnell klar, dass wir diese großartige Saison nicht einfach so herschenken wollen“, fügt Schellhammer an.

Das Team steht weiterhin auf dem zweiten Tabellenplatz in der Landesliga, der zum sofortigen Aufstieg in die Oberliga berechtigen würde. Den wollen die FC-Spieler schaffen.

Als Führungsspieler konnten sich Schellhammer und Lekaj nach der Entscheidung des Teams nicht aus der Verantwortung stehlen. Und das wollten sie auch gar nicht. „Das war gar keine Frage“, stellt Schellhammer klar. Die Entscheidung, unter diesen Voraussetzungen weiterzuspielen, war zuvor fast einstimmig gefallen. „Zwei Spieler haben sich ein wenig Bedenkzeit ausgebeten, der Rest ist aber weiterhin mit an Bord“, betont Lekaj.

Dass beim 1:3 gegen den ASV Süchteln im Spiel um Platz drei des Kreispokals, das die Westender die Teilnahme am Niederrheinpokal kostet, zwei A-Junioren aufliefen, hatte eher mit Ostern als mit anderen Umständen des Klubs zu tun. Verletzungsbedingt fehlte auch Torjäger Oguz Ayan. „Da hoffen wir sehr, dass es bis zum Spiel gegen Cronenberg wieder fit wird“, erklärt Lekaj.

Am Sonntag ist mit den Wuppertalern nämlich der Tabellendritte an der Luisenstraße zu Gast, der mit einem Sieg auf vier Punkte distanziert werden könnte. An dem Eindruck, dass die beiden Interimstrainer alles tun wollen, den Aufstieg zumindest sportlich zu realisieren, kann es keinen Zweifel geben.

Der Vereinsvorsitzende Christian Oh war beim Kreispokalspiel gegen Süchteln am Montag ebenfalls auf dem Sportplatz, wollte sich aber gegenwärtig zur Situation nicht äußern.

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