Mönchengladbach S-Bahn-Halt Hochschule: Die Hoffnung sinkt

Mönchengladbach · Es ist eines von jenen Planspielen, die seit Jahrzehnten durch die Stadt geistern – und nun hat es einen erneuten Dämpfer erhalten. Weil der Vergabeausschuss des Verkehrsverbundes Rhein-Ruhr (VRR) den Betrieb der S-Bahn-Linie 8 ab Dezember 2014 an die Deutsche Bahn und nicht den privaten Anbieter Abellio vergeben hat, sinken die Chancen, an der Hochschule Niederrhein einen neuen S-Bahn-Haltepunkt zu realisieren, weiter.

Es ist eines von jenen Planspielen, die seit Jahrzehnten durch die Stadt geistern — und nun hat es einen erneuten Dämpfer erhalten. Weil der Vergabeausschuss des Verkehrsverbundes Rhein-Ruhr (VRR) den Betrieb der S-Bahn-Linie 8 ab Dezember 2014 an die Deutsche Bahn und nicht den privaten Anbieter Abellio vergeben hat, sinken die Chancen, an der Hochschule Niederrhein einen neuen S-Bahn-Haltepunkt zu realisieren, weiter.

"Eine andere Lösung hätte mehr Spielraum gegeben", gibt der CDU-Fraktionsvorsitzende Dr. Hans Peter Schlegelmilch zu. Er gilt als Verfechter einer S 8-Verlängerung nach Rheydt und fordert in diesem Zusammenhang auch den zusätzlichen Halt an der Rheydter Straße. Das Argument: Damit würde nicht nur die Hochschule, sondern die gesamte Stadtmitte gestärkt.

Die Aussichten, dass die Bahn-Tochter DB Regio NRW, die am Montag die Betriebsleistung der S 8/S 5 zwischen Mönchengladbach und Dortmund bis 2029 zugeschlagen bekam, die Linie verlängert, sei "nicht besonders hoch", so Schlegelmilch. Allerdings sei auch ein Schreiben an Abellio, eine Tochter der niederländischen Eisenbahn, im Sommer 2011 nicht beantwortet worden. Wäre der Betrieb der S 8 bis nach Hagen und ihre Fortführung nach Dortmund (S 5) an Abellio gegangen, hätten sich viele Experten Impulse im Sinne eines größeren Wettbewerbs erhofft. Immerhin: Die Bahn will ab 2014 auf der Linie S 8 neue Züge einsetzen. Andererseits wird an 21 Stationen der Einstieg für Rollstuhlfahrer problematisch, weil die neuen Wagen auf die angestrebte einheitliche Bahnsteighöhe von 76 Zentimetern ausgelegt werden sollen.

Auch die Initiative um Schlegelmilch will sich nun neu ausrichten, verstärkt eine Lobby aufbauen. "Wenn wir über Schienennahverkehr sprechen, muss nicht unbedingt ein S davorstehen", sagt der CDU-Ortsverbandsvorsitzende für Hermges, Dahl und Ohler. Möglicherweise müsse man auch in Richtung eines Regionalexpresses oder einer Regionalbahn denken. "Vor allen Dingen müssen wir dafür mit dem VRR in stetigem Kontakt stehen", sagt Schlegelmilch. Und dies: "Das ganze Thema muss man jetzt sicherlich noch etwas langfristiger sehen als bisher schon."

(RP/rl)
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