Manfort Weniger Bahn-Lärm für Leverkusener Holstein-Siedlung

Manfort  · Die Deutsche Bahn bestätigt: Das Manforter Viertel ist ins Lärmsanierungsprogramm aufgenommen.

 Friedrich Jonas kämpft für seine Siedlung auch um die Verminderung des Lärms durch den Bahnverkehr.

Friedrich Jonas kämpft für seine Siedlung auch um die Verminderung des Lärms durch den Bahnverkehr.

Foto: Miserius, Uwe (umi)

Friedrich Jonas, Vorsitzender der  Interessengemeinschaft Schleswig-Holstein-Siedlung, arbeitet derzeit intensiv mit daran, dass am Sonntag, 8. September,   Leverkusen ent- und geschlossen gegen die oberirdische Verbreiterung der A 3 und gegen  die angedachte A 1-Lkw-Raststätte auf die Straße geht. Eine Menschenkette soll vom Fester Weg in Steinbüchel bis zur A 3/Sylstraße reichen.

 Unterdessen scheint Milderung bei einem anderen Problem zumindest am Horizont in Sicht zu sein: Schienenlärm. Auch von dem sind die Anwohner der Schleswig-Holstein-Siedlung betroffen. Noch Ende vergangenen Jahres hatte Jonas im Gespräch mit unserer Redaktion an das Thema erinnert:  Er wolle noch vor dem Autobahnausbau „für ordentlichen Lärmschutz von der Bahn kämpfen. Denn die hat die Taktung auf der Strecke Köln-Wuppertal erhöht. Zudem laufen über die Strecke auch Güter- und Fernverkehre.“

Jetzt notiert die Stadt in einem Schreiben an die Politik: „Mit dem Wegfall des Schienenbonus im Jahr 2015 und der Absenkung der Auslösewerte für die Lärmsanierung um 3 dB im Jahr 2016 wurde eine Überarbeitung des Gesamtkonzeptes der Lärmsanierung an bestehenden Schienenwegen des Bundes durch das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) sowie die Deutsche Bahn AG (DB) erforderlich.“

2017 sei deshalb für das gesamte Schienennetz eine Neuberechnung der Schienenlärmemissionen bzw. des Bedarfs für die Lärmsanierung erfolgt. Die Stadt hat im Januar 2018 an  Ministerium und Bahn geschrieben. Inhalt des Briefs:   die dringliche Bitte um die (erneute) Aufnahme in das Lärmsanierungsprogramm. Es folgte ein Schriftverkehr zwischen Stadt, Bahn und Ministerium. Von Leverkusener Seite ging es immer wieder um eine „vor dem Hintergrund der von den Autobahnen ausgehenden Verkehrslärmemissionen verkehrsmittelübergreifende Gesamtlärmbetrachtung, insbesondere für die Schleswig-Holstein-Siedlung, sowie die Umsetzung von aktiven Schallschutzmaßnahmen (Lärmschutzwände)“, fasst die Verwaltung zusammen.

Die Bahn hat dann Ende März ein erstes Einsehen gehabt. Sie informierte die Stadt „über die Veröffentlichung sowie die (erneute) Aufnahme mehrerer Streckenabschnitte, unter anderem auch die Schleswig-Holstein-Siedlung, in die überarbeitete Fassung des Lärmsanierungsprogramms“. Schlechte Nachricht für die betroffenen Leverkusener: Der  Bau der Schallschutzwände für die Streckenabschnitte Eisholz und Manfort (Bahnhof) werde voraussichtlich drei Jahre verschoben. „Die DB hat den Bau für das Jahr 2022 angemeldet. Begründet wird die Verzögerung durch eine nicht vorliegende bzw. zu spät vorliegende Plangenehmigung des Eisenbahnbundesamtes“, meldet die Stadt an die Politik. Sie hat Bahn und Ministerium im Gegenzug darauf hingewiesen, „dass eine zeitnahe schriftliche Information der von der Verzögerung betroffenen Bürgerinnen und Bürger“ durch Bahn und Ministerium nötig seien.

Nach weiterem schriftlichen Hin und Her hat die Bahn Anfang Juni die Aufnahme der Schleswig-Holstein-Siedlung „sowie weiterer Abschnitte“ in das Lärmsanierungsprogramm ordentlich bestätigt. Erste Ergebnisse einer schalltechnischen Untersuchung, die als Grundlage für die Schallschutzmaßnahmen dienen, sollen bis November vorliegen.

Für Friedrich Jonas ein kleiner Grund zum Aufatmen : „Auch dafür wurde hier lange gekämpft“, sagt er.

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