FDP-Chef im Interview Christian Lindner wirbt für Nutzung der Impfreserve

Berlin · Der FDP-Vorsitzende Christian Lindner plädiert für eine zügige Verimpfung der Impfreserve und eine maximale Streckung des Zeitraums zwischen zwei Impfungen, damit schnell mehr Impfstoff bereitsteht.

 FDP-Chef Christian Lindner. (Archiv)

FDP-Chef Christian Lindner. (Archiv)

Foto: dpa/Bernd von Jutrczenka

„Nach unserer Vorstellung müssten alle fünf Millionen Kostenpflichtiger Inhalt Impfungen aus der Impfreserve jetzt verimpft werden, bei jedem Impfstoff sollte die Zeit zwischen den beiden Impfungen maximal gestreckt werden. Außerdem müssen die niedergelassenen Ärzte und die Betriebsärzte alle vollständig einbezogen werden. Die Fixierung allein auf die öffentlichen Impfzentren - mit der bisweilen doch schwerfälligeren Logistik - sollte aufgegeben werden“, sagte Lindner im Interview mit unserer Redaktion.

Ab Montag wird im Bundestag ebenfalls geimpft. Lindner, der auch FDP-Fraktionschef ist, sagte weiter, er würde sich auch mit dem Impfstoff von Astrazeneca impfen lassen. „Das ist für mich eine sehr klare Abwägung. AstraZeneca ist ein in Deutschland zugelassener Impfstoff“, sagte der FDP-Chef. Er schlug vor, „dass die Bundesregierung aktiv mit unseren Partnern in Europa darüber verhandelt, damit dort ungenutzte Astrazeneca-Lieferungen nach Deutschland geliefert werden. Schleswig-Holstein etwa hat mit Dänemark über die Überlassung des Impfstoffs schon erfolgreich gesprochen. Das könnte Vorbild für die Bundesrepublik sein, damit der Impfstoff an Freiwillige abgegeben werden kann“.

Eine Debatte über eine allgemeine Impfplicht brauche es noch nicht, wohl aber eine über bessere Aufklärungskampagnen an sozialen Brennpunkten, sagte Lindner weiter.

(RP)
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