Pilotanlage für Lithium in den USA Lanxess-Konzern will bei Elektromobilität mitspielen

Leverkusen/Köln · Bei Technologien zum Thema „Neue Mobilität“ will der Spezialchemie-Konzern Lanxess vorne mitspielen am Markt: „Alle Aktivitäten auf diesem Gebiet steuert künftig eine Konzerninitiative für Elektromobilitä“, heißt es.

 Lanxess richtet seine Aufmerksamkeit auf das Thema Elektromobilität. Grundstoffe etwa für Autobatterien stellt der Konzern jetzt schon her.

Lanxess richtet seine Aufmerksamkeit auf das Thema Elektromobilität. Grundstoffe etwa für Autobatterien stellt der Konzern jetzt schon her.

Foto: Lanxess

„Die Leitung dieser neuen Strategie-Einheit übernimmt zum 1. August Philipp Junge“, meldet der Konzern, der in Leverkusen seinen weltweit größten Produktionsstandort unterhält. Der 44-Jährige ist noch Leiter des Geschäftsbereichs „Rhein Chemie“.

Anno Bokowsky vom Konzernvorstand erläutert zu dem strategischen Schritt: „Moderne Mobilität ist eines der dynamischsten Wachstumsfelder weltweit. Lanxess hat hier viel zu bieten – von unseren Hightech-Kunststoffen für Elektrofahrzeuge bis zu Spezialchemikalien für Batterien. Dieses Angebot möchten wir deutlich ausbauen, gezielter koordinieren und noch schlagkräftiger am Markt positionieren.“

Die Hochleistungskunststoffe des Konzerns sind schon auf Straßen unterwegs – meist unsichtbar in Karosserien für Elektro-Fahrzeuge etwa oder in Batteriegehäusen. Viel Potenzial bescheinigt Lanxess den Werkstoffen auch in der Infrastruktur der Elektromobilität, etwa bei Ladesäulen,  und „beim autonomen Fahren in Sensoren, Displays und Steuergeräten“.

Der Konzern hat noch ein zweites Standbein, das ihm die Türen zum Markt weit aufsperren soll: Spezialchemikalien. Bis 2025 könnte sich bis zu einem Drittel der globalen Batterie-Kapazität in der EU niedergelassen haben, schätzt der Vorstandschef Matthias Zachert. Batterien bestünden zu 50 Prozent aus Chemikalien, was gut für die Chemiebranche sei und so eben auch für Lanxess. Im Portolio hat der Konzern unter anderem Phosphorchemikalien und  Flusssäure. Im März  hat Lanxess am US-Standort El Dorado mit dem Partner Standard Lithium eine Pilotanlage in Betrieb genommen. In der Anlage wollen die Firmen batteriefähiges Lithium aus Sole extrahieren, die bei der Bromförderung entsteht.

Nachfolger von Junge an der Spitze von „Rhein Chemie“ wird Jens-Hendrik Fischer (41). Er verantwortet im Geschäftsbereich Advanced Industrial Intermediates aktuell das Geschäft mit Alterungsschutzmitteln und Prozessbeschleunigern für die Kautschukindustrie. Geplant ist, dass diese Produkte unter dem Dach der ,Rhein Chemie’ geführt werden, die schon Spezial-Kautschukadditive im Angebot hat.

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