Kommentar Bitte auch im Stadtteil kaufen

Die Krise nagt an den Nerven. Gerade auch bei den Einzelhändlern. Schrittweise Lockerungen der Beschränkungen haben zwar die Umsätze wieder angekurbelt, doch von Normalität kann keine Rede sein. Da passt es gut, wenn Wirtschaftsförderer und Stadtteilmanagerinnen Händlern in  den örtlichen Zentren helfen.

Das haben sie auch schon vor der Corona-Krise getan. Denn immer mehr drängte der Online-Handel alteingesessene Geschäftsinhaber in die Ecke und ließ den Umsatz schrumpfen. Doch sind es mitunter diese Alteingesessenen, und nicht die Ketten, die den Unterschied machen und das Flair eines Stadtteils prägen. Buchhändler, Gemüsemann, Uhrentüftler, Apotheker, Modeverkäuferin und Geschenkeladen. Die persönliche Begegnung, das Gespräch mit dem Händler um die Ecke, das können Ketten eben nicht ersetzen.

Doch müssen die Händler auch selbst was tun. Verstaubte Läden, Ideenlosigkeit und Servicelücken bestraft der Markt sofort. Ebenso wie in Schlebusch hat die Opladener Einkaufsmeile mit ihren Läden und Cafés  weiterhin ein Eigenleben, das den Stadtteil unverwechselbar macht. Das soll so bleiben. Und Kunden, die einen tatsächlichen oder vermeintlichen Niedergang der Einkaufskultur beklagen, sollten sich fragen, wann sie zuletzt beim Händler gekauft haben –  statt im Internet.

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