Corona-Lage in Leverkusen Demos störungsfrei – Neuinfektionen steigen

Leverkusen · Weiterer Todesfall: Eine 29-Jährige, die mit dem Virus infiziert war und Vorerkrankungen hatte, ist gestorben. Doppelt so viele Teilnehmer wie angemeldet gingen bei Corona-Protest und Gegendemo in Opladen mit. Die Stadt ruft in der aktuellen Pandemiesituation zu Quarantäne-Eigenverantwortung auf.

 Mit Bannern zogen am Donnerstag die Teilnehmer der Gegendemonstration durch die Fußgängerzone. Die Polizei begleitete beide Versammlungen.

Mit Bannern zogen am Donnerstag die Teilnehmer der Gegendemonstration durch die Fußgängerzone. Die Polizei begleitete beide Versammlungen.

Foto: Miserius, Uwe (umi)

„Weitestgehend störungsfrei und regelkonform“, so sagt die Polizei, sind am Donnerstagabend zwei Demonstrationszüge durch Opladen gelaufen. Die Initiative „Leverkusener für die Freiheit“, in der der rechtspopulistische Politiker Markus Beisicht („Aufbruch Leverkusen“) agiert, hatte rund 100 Teilnehmer für einen weiteren Protest gegen die Corona-Maßnahmen angemeldet. Laut Polizei kamen rund doppelt so viele Teilnehmer.

Zeitgleich versammelten sich mehr als 90 Menschen bei einer „Antifaschistischen Gegendemonstration“, wie es von den Veranstaltern heißt. Sie hatten rund 50 Teilnehmer bei den Behörden angemeldet.  Zwischen den beiden Lagern habe es  immer wieder Provokationen gegeben. Einige Gegendemonstranten hätten versucht, auf den Versammlungsweg der Corona-Gegner zu kommen, die Polizeikräfte vor Ort hätten dies aber verhindern können. „Es gab kleinere Scharmützel, mehr nicht“, sagt ein Sprecher. Verletzt wurde demnach niemand.

Während sich Corona-Gegner und deren Gegner ihrem Unmut auf diese weise Luft verschaffen, steigt in Leverkusen die Zahl der Neuinfektionen. Zudem gibt es einen weiteren Todesfall: Eine jungen Frau (29), die mit dem Virus infiziert war und Vorerkankungen hatte, ist Ende Dezember gestorben, berichtet die Stadt. Am Freitag meldet das Landeszentrum Gesundheit NRW 160 Neuinfektionen, am Tag zuvor waren es 202. Als Gründe hatte die Stadt  am Donnerstag bereits zum einen die „diagnostische Lücke „während der Weihnachtsfeiertage benannt, zum anderen die ansteckendere Omikron-Variante, die die Zahlen nach oben treibt.

Im Lagebericht von Freitag bestätigt das Gesundheitsamt, dass bis auf mehrere Fälle in der Flüchtlingsunterkunft Josefstraße keine größeren Fallgruppen auszumachen seien. „Vielmehr ist es eine Vielzahl an kleinen familiären Infektionsclustern, die die Fallzahlen abbilden.“

Grundsätzlich sei festzuhalten, dass sich Leverkusener mit einem positiven PCR-Befund automatisch in Quarantäne begeben müssen, „eine Kontaktaufnahme mit dem Gesundheitsamt ist hierfür nicht erforderlich“. Das hat ohnehin genug zu tun: „Durch die Belastung der Labore kommt es zwischenzeitlich auch zu Verzögerungen in der Übermittlung der Laborbefunde an die Gesundheitsämter.“ Deswegen appelliert die Stadt, allen voran Amtsarzt Martin Oehler, an die Eigenverantwortung jedes Einzelnen. Bei positiven Testergebnis: Quarantäne und  Kontaktpersonen informieren.

Die Fallzahlen

Gesamtinfizierte 15390 (+160)
Genesene 14.200
Aktuell Infizierte 1000
Kindergärten Zwölf Kinder und zwei Mitarbeiter in insgesamt elf Kitas sind positiv bestätigt.
Inzidenz 455,8 (+84,2)
Quarantäne 972
Todesfälle 135 (135)
Hospitalisierungsrate NRW 2,67

Kliniken Das Klinikum behandelt elf Patienten, zwei davon auf der Intensivstation. Im St.-Remigius-Krankenhaus werden acht Patienten betreut, drei von ihnen auf der Intensivstation.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort