Schwarzarbeiter-Bande 83 Durchsuchungen: Millionen an Steuern hinterzogen

Bei einer Razzia gegen Schwarzarbeit im Gerüstbaugewerbe hat die Kölner Staatsanwaltschaft am Montag 83 Wohnungen und Geschäftsräume in Nordrhein-Westfalen und darüber hinaus durchsuchen lassen. Zehn Verdächtige wurden verhaftet. Unter anderem fanden die Maßnahmen in Köln und Leverkusen sowie den Kreisen Mettmann, Wesel, Rhein-Berg und Neuss statt. Laut Staatsanwaltschaft Köln gibt es über 100 Beschuldigte, die an einem "Kettenbetrug im Gerüstbaugewerbe" beteiligt sein sollen.

Zoll kontrolliert Baustellen auf Schwarzarbeit
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Der als "hochorganisiert" beschriebenen Tätergruppe wird unter anderem Betrug in besonders schwerem Fall, Vorenthalten und Veruntreuen von Arbeitsentgelt sowie gewerbsmäßige Steuerhinterziehung vorgeworfen. Es wurden Steuernund Sozialabgaben im zweistelligen Millionenbereich hinterzogen.

"Es wurde eine Firmengeflecht mit Scheinfirmen aufgebaut, um Scheinrechungen auszustellen und damit beim Finanzamt Steuererstatungen geltend zu machen", sagte Oberstaatsanwalt Ulrich Bremer. Man müsse die Auswertungen abwarten, ob es weitere Haftbefehle geben wird.

Die dringend tatverdächtigen Beschuldigten haben sich nach den bisherigen Erkenntnissen der Ermittler zu einer Bande unter Einbindung eines inkriminierten Firmengeflechts zusammengeschlossen, um Gerüstbauleistungen unter gewerbsmäßiger Hinterziehung von Steuern und Sozialabgaben schwarz zu erbringen.

Durchsuchungen fanden auch in Gelsenkirchen, München, Berlin, Leipzig und in den Kreisen Aachen, Rhein-Erft, Rhein-Sieg, Borken, Bitburg-Prüm und Mainz-Kinzig statt. Die Leitung liegt bei der Staatsanwaltschaft Köln, als Ermittlungsbehörden sind das Landeskriminalamt Nordrhein-Westfalen, das Hauptzollamt und die Steuerfahndung Köln beteiligt. 462 Ermittlungsbeamte werden eingesetzt. Zehn Haftbefehle sind vollstreckt worden.

(irz)
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