Fußball-Analyse Monheim hat Teamspirit und Hunger

Monheim · Nach zehn Spieltagen in der Fußball-Oberliga sieht es für den FC Monheim deutlich besser aus als erwartet. Die Mannschaft von Dennis Ruess will möglichst schnell 40 Punkte für den Klassenerhalt beisammen haben, aktuell ist sie souveräner Tabellenzweiter.

 Monheims Trainer Dennis Ruess hat derzeit viel Grund zum Jubeln. Sein Team ist Tabellenzweiter der Oberliga und könnte die anvisierten 40 Punkte schon zur Winterpause gesammelt haben.

Monheims Trainer Dennis Ruess hat derzeit viel Grund zum Jubeln. Sein Team ist Tabellenzweiter der Oberliga und könnte die anvisierten 40 Punkte schon zur Winterpause gesammelt haben.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Möchte man ein wenig mit Zahlen jonglieren, kann man für den Fußball-Oberligisten FC Monheim (FCM) eine einfache Rechnung aufstellen: Aus den ersten zehn Partien der aktuellen Saison holten die Monheimer satte 23 Punkte. Rechnet man mit diesem Schnitt von 2,3 Zählern pro Spiel weiter, dann läge der FCM zum Abschluss der Hinrunde bei 39 Punkten und hätte sein Minimalziel von 40 Zählern, die im Allgemeinen zum sicheren Klassenerhalt reichen, praktisch schon zur Winterpause erreicht. Die schon bärenstarke Vorsaison, die die Monheimer als Vierter abschlossen, noch einmal zu übertreffen, scheint deshalb durchaus möglich.

Das alleine zeigt die rasante Entwicklung, die Monheim seit dem Aufstieg vor zwei Jahren genommen hat. Der FCM muss sich nicht nur keine Sorgen um den Verbleib in der Liga machen, sondern gehört – ganz im Gegenteil – als Tabellenzweiter derzeit zu den Spitzenteams der Oberliga. Und ist bei vier Punkten Vorsprung auf Platz drei aktuell der ärgste Verfolger von Spitzenreiter SV Straelen. „Wir sind aktuell auf dem Weg, auf dem wir sein wollten, nämlich weit weg von den gefährlichen Regionen. Dass wir jetzt einen noch besseren Start hingelegt haben als im Vorjahr, ist natürlich sehr gut, und Platz zwei ist auch eine schöne Momentaufnahme. Das birgt aber auch Gefahren: Wir dürfen jetzt nicht meinen, dass die Bäume in den Himmel wachsen. Das gilt für jeden einzelnen Spieler, für die Mannschaft und auch für den Verein“, sagt FCM-Coach Dennis Ruess.

Die Grundlage für die jüngste Erfolgsserie ist für den Trainer weiterhin die mannschaftliche Geschlossenheit. Der im Vergleich zur Vorsaison verkleinerte, aber qualitativ hochwertig besetzte Kader steht für einen starken Zusammenhalt. „Wir nehmen wahr, dass die Jungs zusammenstehen und sich gegenseitig pushen. Und auch wenn alle spielen wollen und sich nichts schenken, zeichnet uns aus, dass da eine Mannschaft ist, die auf und neben dem Platz an einem Strang zieht“, erklärt Ruess. Bestes Beispiel dafür sei Johannes Kultscher, der nach zwei Jahren im Monheimer Tor seinen Stammplatz vor der aktuellen Saison an Björn Nowicki verlor. „Natürlich ist Johannes nicht glücklich damit, dass er nicht spielt, und klar ist auch, dass er daran zu knabbern hat. Aber wenn Björn im Spiel eine gute Aktion hat, ist Johannes trotzdem immer der Erste der ihm zujubelt und ihn anfeuert“, erzählt Ruess.

Neben dem Wir-Gefühl kristallisierte sich bei den Monheimern gerade in den vergangenen Wochen aber noch ein anderes Attribut heraus, das ebenfalls zum Höhenflug beiträgt: die nötige Gier aufs Gewinnen. Hatte sich der FCM in den vergangenen Jahren gerade gegen die Spitzenmannschaften schwergetan, gelang es der Ruess-Elf zuletzt immer wieder, enge Spiele gegen die Schwergewichte der Liga für sich zu entscheiden. So setzten sich die Monheimer vor zwei Wochen gegen den bis dato verlustpunktfreien Tabellenführer SV Straelen mit 1:0 durch. Und auch am vergangenen Wochenende bezwang der FCM nach einem engen und umkämpften Spiel mit demselben Ergebnis den TSV Meerbusch, der zuvor fünfmal in Folge nicht verloren hatte. „Wir haben auch in Sachen Mentalität noch einmal einen Schritt nach vorne gemacht und diese gewisse Gier entwickelt, so ein Spiel wie gegen Meerbusch mit allem, was wir haben, nach Hause zu bringen“, sagt Ruess.

Kann der FCM diese Melange aus Teamspirit und Erfolgshunger konservieren, wird er den Meilenstein Klassenerhalt schon bald erreicht haben. Und kann sich dann neuen Zielen zuwenden.

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