Coronavirus Kreis sucht nach Räumen für Corona-Zentrum

LANGENFELD/MONHEIM · Obwohl das Virus bislang bei keinem Patienten nachgewiesen werden konnte, trifft der Kreis Vorbereitungen für den wohl unausweichlichen Ernstfall.

 Bislang ist das Coronavirus im Kreis nicht nachgewiesen.

Bislang ist das Coronavirus im Kreis nicht nachgewiesen.

Foto: dpa/Bernd Thissen

(tobi/mei) Der Kreis Mettmann prüft die Einrichtung eines Corona-Diagnosezentrums für die Region. Dafür hält das Kreisgesundheitsamt momentan nach geeigneten Räumlichkeiten Ausschau, bestätigte Kreissprecherin Daniela Hitzemann. „Die Anforderungen an die Räume sind nicht besonders hoch.“ Daher gehe sie davon aus, dass die Suche bald erfolgreich beendet sein werde.

Um den Betrieb des Zentrums kümmere sich der Kreis jedoch nicht, das übernehme die Kassenärztliche Vereinigung. „Die Gespräche laufen parallel“, so Hitzemann. Ob und wann ein Diagnosezentrum letztlich eingerichtet werde, liege bei dem Mediziner-Verband. „Dass wir die passenden Räumlichkeiten anbieten können, sollte es für die Kassenärztliche Vereinigung leichter machen“, sagt Hitzemann. Für den Kreis wäre eine schnelle Einrichtung „wünschenswert“. In den Corona-Diagnosezentren in Düsseldorf und Köln können sich Patienten mit den typischen Symptomen melden und werden vor Ort untersucht. Damit entlasten die Zentren die niedergelassenen Ärzte und die Krankenhäuser. In den kreisangehörigen Städten konnte das Coronavirus bislang bei keinem Patienten nachgewiesen werden, erklärt Hitzemann weiter: „Aber wir müssen jederzeit damit rechnen.“

Zur Vorbereitung für den Fall der Fälle haben die Gemeinden jeweils lokal einen Stab für außergewöhnliche Ereignisse (SAE) eingerichtet. Anlässlich der aktuellen Gefahr durch die Ausbreitung des Coronavirus hat die SAE-Lenkungsgruppe in Langenfeld laut Ordnungsamtsleiter Christian Benzrath bereits mehrfach getagt. Der aus Vertretern des Verwaltungsvorstandes, Feuerwehr, Ordnungsamt, Öffentlichkeitsarbeit, IT und weiteren Fachkräften bestehende SAE unterstütze das zuständige Kreisgesundheitsamt auf kommunaler Ebene, erklärt Stadtsprecher Andreas Voss. Die Entscheidung, Schulen oder Kitas zu schließen, treffe der Kreis. Eine entsprechende Anordnung müsse die Langenfelder Stadtverwaltung unverzüglich umsetzen;.

Städtische Einrichtungen haben momentan alle geöffnet, da es noch keinen Verdachtsfall bei den Mitarbeitern gibt. Auf öffentliche Veranstaltungen hat das Coronavirus bislang keine Auswirkungen. Auch die an der Bettine-von-Arnim-Gesamtschule für den 26. März geplante Abschlussveranstaltung zu einem von der EU bezuschussten internationalen Austauschprojekt mit Gästen unter anderem aus dem norditalienischen Desenzano wird laut Schulleiter Peter Gathen nach jetzigem Stand nicht abgesagt.

Die Langenfelder Stadtverwaltung informiert auf ihrer Homepage (www.langenfeld.de) über die aktuelle Coronavirus-Lage. Außerhalb der Sprechzeiten von Hausärzten seien der Ärztliche Notdienst unter Tel. 116117 oder die Notfall-Praxis (Klosterstraße 32) neben dem Langenfelder St. Martinus-Krankenhaus unter Tel. 02173 - 909999 zuständig. Aus Gründen des Infektionsschutzes zunächst unbedingt telefonisch Kontakt aufnehmen, bevor jemand mit möglichen Corona-Symptomen direkt dorthin geht. Bei akuten Notfällen grundsätzlich den Rettungsdienst unter 112 anrufen.

(tobi/mei)
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