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Ökumene Sie bereiten den Weltgebetstag im März vor

Die Veranstaltung ist die größte ökumenische Laienbewegung von Frauen. Die Organisatorinnen rechnen mit 120 Teilnehmern.

 Beate Thomaser und Dorotha Goltz (v. rechts) planen den Gottesdienst in der Erlöserkirche.

Beate Thomaser und Dorotha Goltz (v. rechts) planen den Gottesdienst in der Erlöserkirche.

Foto: Matzerath, Ralph (rm)/Matzerath, Ralph (rm-)

Das afrikanische Land Simbabwe steht in diesem Jahr beim Weltgebetstag am Freitag, 6. März, im Mittelpunkt des ökumenischen Gottesdienstes in der evangelischen Erlöserkirche an der Hardt. Beate Thomaser (57) und Dorotha Goltz (61) organisieren die Veranstaltung seit 2013 gemeinsam mit einem Helfer-Team.

Was bedeutet beten für Sie?

Goltz Beten ist für mich ein Zwiegespräch mit Gott. Beten kann ich auch beim Autofahren oder beim Kochen. Die gefalteten Hände gehören für mich nicht unbedingt dazu.

Beten ist immer eine sehr persönliche Angelegenheit. Haben Sie eigentlich ein Lieblingsgebet?

Thomaser Ja. Die „Worte Gottes an Dich“ nach Jesaja, 43. Es ist frei formuliert, und es geht im Kern darum, von Gott geliebt zu werden, weil jeder Mensch wertvoll ist.

Gibt es einen besonderen Ort – mit Ausnahme der Kirche – an den Sie sich für ein Gebet zurückziehen?

Goltz Es sollte ein ruhiger Ort sein. Ich bete gerne morgens und abends in meinem Bett. Und wir sprechen zu Hause vor dem Essen immer ein Tischgebet.

Der Weltgebetstag am ersten Freitag im März ist die größte ökumenische Laienbewegung von Frauen. Was ist sein Anliegen?

Goltz Das zentrale Anliegen ist, dass sich alle Christen aus 120 Ländern verbunden fühlen, es spielt keine Rolle, ob sie evangelisch sind wie ich, katholisch wie Beate Thomaser oder einer freien Gemeinde angehören. Wurde die Veranstaltung früher von Frauen für Frauen geplant, ist sie inzwischen für alle Besucher offen.

Welches Land schlägt in diesem Jahr die Gebete und Texte vor?

Thomaser Es sind Frauen aus Simbabwe. Das Thema 2020 lautet „Steh auf und geh!“ Länder, die mitmachen möchten, können sich bewerben. Ein Komitee wählt ein Land aus. Im nächsten Jahr ist das beispielsweise die Inselgruppe Vanuatu im südwestlichen Pazifik, 200 Kilometer nordöstlich von Sydney in Australien gelegen. Die Liedtexte für den Gottesdienst werden teilweise in die jeweilige Landessprache der Teilnehmer übersetzt. Wir singen aber auch in Englisch, Slowenisch oder in einer afrikanischen Stammessprache. Außerdem stellen wir in diesem Jahr eine „Freundschaftsbank“ in der Kirche auf. Solche Bänke gibt es in vielen Dörfern. Ältere Frauen helfen und beraten dort bei Problemen. In der Kirche werden Briefe von Frauen aus Simbabwe vorgelesen, hinterfragt und kommentiert. Im Dialog erfahren die Besucher auf diese Weise sehr viel über den Alltag der Frauen.

Die Frauen aus Simbabwe repräsentieren damit auch ihre christliche Konfession. Wie prägen sie damit den Weltgebetstag in diesem Jahr?

Goltz Sie sind stolz auf ihr Land und wollen das natürlich auch zeigen. Interessant ist, dass so für uns ganz neue Facetten dazukommen. Beispielsweise haben die Menschen in Simbabwe den Ahnenkult in die christliche Religion integriert. „Ubuntu“ heißt hier das Stichwort: Es bedeutet „Ich bin, weil wir sind.“ In Afrika hat die Gemeinschaft einen anderen Stellenwert als bei uns in Europa. Ich habe selber schon Namibia, Tansania und Ruanda bereist. Die Menschen dort kommen mit deutlich weniger aus als wir in den Industriestaaten, sie sind aber viel zufriedener. Das berührt mich sehr.

Wer bereitet den Weltgebetstag in Langenfeld vor?

Thomaser Wir sind eine Gruppe von 20 evangelischen und katholischen Frauen. Einige sind Mitglieder der freien christlichen Gemeinden. Wir treffen uns für die Planung an drei Abenden. Einige Teilnehmerinnen fahren in ein Kloster nach Kerpen-Horrem. Dort findet zusätzlich eine Werkstatt-Tagung statt. Wir bekommen von der KfD aus Köln Hintergrundwissen über Simbabwe, um den Gottesdienst facettenreich vorbereiten zu können. Renate Scholz und Elisabeth Haag stellen den Besuchern vor dem Gottesdienst das afrikanische Land in einem Bildvortrag vor.

Wo findet er statt?

Goltz Am Freitag, 6. März, 17 Uhr, im evangelischen Gemeindehaus der Erlöserkiche. Es gibt eine Kleinigkeit zu essen. Wir decken für 120 Gäste ein. Im vergangenen Jahr waren es einige mehr,  und wir haben noch Tische dazu gestellt. Der Gottesdienst beginnt um 19 Uhr. Wir haben die Anfangszeit etwas weiter in den späteren Nachmittag geschoben, damit auch Berufstätige und jüngere Menschen teilnehmen können.

Wofür wird die Kollekte verwendet?

Thomaser Das Geld fließt in Projekte, die Frauen unterstützen und sie befähigen, eigenes Geld zu verdienen. In diesem Jahr wird es in erster Linie für „Envision“ in Simbabwe verwendet. Aber auch rund 100 Projekte, die in den Vorjahren angestoßen worden sind, werden nicht vergessen und weiter gefördert. In Langenfeld kamen beispielsweise im vergangenen Jahr rund 795 Euro zusammen.

Muss man sich anmelden?

Goltz Nein. Jeder, der möchte, kann kommen. Wir bieten allerdings einen Fahrdienst an. Wer abgeholt werden möchte, meldet sich bei mir unter Telefon 02173 913943.

Beim Weltgebetstag sind Frauen – wie in vielen Bereichen der Kirche – die organisierende und ausführende Kraft. Was wünschen Sie sich für die Zukunft der Frauen in der katholischen Kirche?

Thomaser Wir wünschen uns sehr, dass der synodale Weg fortgeführt wird.

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