Bundestagswahl in Langenfeld und Monheim CDU-Mann Wiener macht das Rennen

Hilden/Haan · Der politische Quereinsteiger gewinnt den Wahlkreis mit 5 Prozent Abstand zu seinem SPD-Konkurrenten Christian Steinacker. Grünen-Kandidat Roland Schüren kommt mit 7 Prozent Rückstand auf Platz 3.

 Wahlsieger Klaus Wiener (CDU) feiert in der Schützenhalle in Langenfeld.

Wahlsieger Klaus Wiener (CDU) feiert in der Schützenhalle in Langenfeld.

Foto: Matzerath, Ralph (rm)/Matzerath, Ralph (rm-)

Vor neun Monaten hat er seine politische Reise begonnen – am Sonntagabend kurz nach 21 Uhr kam CDU-Kandidat Klaus Wiener ans Ziel: Der politische Quereinsteiger ist der neue direkt gewählte  Bundestagsabgeordnete des Wahlkreises 104. Seine ärgsten Konkurrenten Christian Steinacker (SPD) und Roland Schüren (Grüne) kamen vier bzw. sieben Prozent hinter ihm ins Ziel.

In der Schützenhalle Langenfeld-Richrath, wo sein Wahlkampfteam aus den sechs Ortsverbänden feierte, ergriff der Haaner das Mikrofon und hielt eine emotionale Rede. In der Gewissheit, seinen bisherigen Sessel als Chefvolkswirt  ab sofort mit einem Sitz im Berliner Reichstag zu tauschen, dankte Wiener als erstes seiner Frau. „Sie hat mir von Anfang an geraten, diesen Weg in die Politik zu gehen und mich bedingungslos unterstützt“, sagte er. Doch auch die vielen ehrenamtlichen Helfer seines CDU-Wahlkampfteams, die vor neun Monaten ja auch noch nicht gewusst hätten, mit wem sie es zu tun bekommen, hätten „unglaubliches geleistet“.

Gemeinsam mit seiner Frau hatte der 59-Jährige gegen 12 Uhr am Mittag in seinem Wahllokal in der Haaner Don-Bosco-Schule seine Stimme abgegeben. „Da hat es dann schon gekribbelt“ gestand der politische Neuling, den bei der Kandidatenaufstellung der CDU im Januar niemand auf der Rechnung hatte, der sich dann aber gegen seine drei etablierten Mitbewerber durchsetzen konnte.

In Monheim, einer ehemaligen SPD-Hochburg, hatte Christian Steinacker er seinen Vorsprung über den Wahlabend gerettet – bei den Erst- und bei den Zweitstimmen. Doch für den Wahlkreis reichte es nicht.  Da blieb Steinacker hinter Wiener zurück.  Ob es bei Listenplatz 55 für den Einzug  von Steinacker in den Bundestag reicht, ist offen. Dennoch. Die SPD hat im Kreis Mettmann  Boden gut gemacht, freute sich der Langenfelder SPD-Fraktionsvorsitzende Mark Schimmelpfennig. Und das sei der Person von Christian Steinacker zu verdanken, der sich als politischer Neuling für die Menschen vor Ort interessiert habe.

. Klaus Wiener, der jetzt die Nachfolge von Michaela Noll antreten wird, hat in Steinacker immer einen fairen und konstruktiven Mitbewerber gesehen. Er freut sich über seinen Erfolg, ebenso wie Barbara Assmann, die den Wahlkampf von Langenfeld aus geleitet hat.  „Es hat sich gelohnt“, sagte sie zufrieden -  auch wenn der Vorsprung knapp gewesen sei. Der Wähler habe sich für die CDU-Kontinuität in Langenfeld entschieden.

Roland Schüren (Grüne) ist auf Platz 3 gelandet, hat aber das Erststimmen-Ergebnis im Vergleich zu 2017 verdreifacht und das Zweitstimmen-Ergebnis für die Grünen verdoppelt. „Ich bin ein bisschen enttäuscht“, sagte der Handwerksunternehmer und Energie-Pionier: „Montag bin ich wieder im Betrieb. Aber nur um das Auto zurückzubringen.“

Schüren hatte sich zeitweise mit Klaus Wiener (CDU) in Haan und Hilden ein Kopf an Kopf-Rennen geliefert.  Seine Partei habe sich mit Intelligenz, Engagement und Herz unglaublich ins Zeug gelegt. lobt Schüren: „Ich habe sie wirklich als Bündnispartei erlebt.“

 SPD-Kandidat Christian Steinacker (r.) schafft es nicht in den Bundestag.

SPD-Kandidat Christian Steinacker (r.) schafft es nicht in den Bundestag.

Foto: Matzerath, Ralph (rm)/Matzerath, Ralph (rm-)

Gar nicht zufrieden äußerte sich AfD-Kandidat und Mitbegründer Martin Renner; auch wenn er persönlich wieder in Berlin vertreten sein wird: „Uns ist es nicht gelungen, unsere Position zu vermitteln“, kritisierte der Haaner.

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