Fußball Für Fußball auf eine halbe Stelle runtergegangen

WEGBERG · Nils Hühne wechselte zur neuen Saison zum FC Wegberg-Beeck.

 FC-Zugang Nils Hühne (l.) in einem Zweikampf während des Testspiels gegen Fortuna Düsseldorf.

FC-Zugang Nils Hühne (l.) in einem Zweikampf während des Testspiels gegen Fortuna Düsseldorf.

Foto: Michael Schnieders

Er ist zwar auch erst 22 Jahre alt, aber von allen Zugängen des Mittelrheinligisten FC Wegberg-Beeck bringt er die meiste Erfahrung in dieser Klasse mit. Schließlich hat Nils Hühne in seiner bislang dreijährigen Seniorenzeit auch schon für drei Mittelrheinligisten gespielt: das erste Jahr für Alemannia Aachen II („Da war ich auch gleich Kapitän“), das zweite für den FC Inde Hahn und die vergangene Saison für Hilal Bergheim.

Die verlief auf und außerhalb des Platzes recht turbulent – und mündete schließlich in den Abstieg. „In Beeck möchte ich nun den Spaß am Fußball wiederfinden, der in Bergheim ein wenig verloren gegangen ist“, sagt Hühne. Der ist als zweiter Innenverteidiger neben Vizekapitän Danny Fäuster fest eingeplant und tritt demnach also in die Fußstapfen des im Herbst auf längere Weltreise gehenden Simon Küppers.

„Nils gehört in der Mittelrheinliga zu den besten Innenverteidigern. Von seiner Statur und Spielweise bringt er alles mit, er ist eine echte Verstärkung – und das hat man bei den drei Spielen in der ersten Trainingswoche auch schon klar gesehen“, urteilt Trainer Friedel Henßen über den 1,92 Meter großen Hü(h)ne(n).

Den Großteil seiner Jugend spielte der gebürtige Merksteiner, der in diesem Stadtteil von Herzogenrath auch weiterhin wohnt, für Borussia Mönchengladbach: von 2009 bis zum Übergang zu den Senioren 2015. In seinem letzten A-Jugendjahr hieß sein Trainer dort Arie van Lent. „Unter ihm habe ich leider kaum noch gespielt. Da war klar, dass danach ein Wechsel anstehen würde“, erzählt Hühne.

Parallel zum Wechsel zur Alemannia nahm er eine Ausbildung zum Einzelhandelskaufmann aus. „Die habe ich auch abgeschlossen.“ Seitdem arbeitet er in einem Supermarkt in Übach-Palenberg – halbtags. „Ich bin auf 20 Stunden runtergegangen, weil ich mich schon auch auf Fußball konzentrieren möchte. Ich habe da noch einiges vor, möchte in den nächsten drei, vier Jahren angreifen und schauen, ob ich mit Fußballspielen auch mein Geld verdienen kann.“

Die Perspektive, mit Beeck den direkten Wiederaufstieg zu schaffen und nächste Saison dann Regionalliga zu spielen, kommt Hühne da gerade recht. „Ich hoffe in der Tat, dass wir nächsten Juni Grund für eine richtige Party haben“, sagt der Innenverteidiger klipp und klar.

In Beeck habe er sich auf Anhieb akklimatisiert: „Nach einer Woche kann ich schon sagen, dass es hier von der Infrastruktur und Organisation an Borussia Mönchengladbach heranreicht. Auch in Beeck ist alles sehr strukturiert, und das gefällt mir natürlich sehr.“

Er sei zudem sehr ehrgeizig, fügt Hühne hinzu – und eigene Fehler würden ihn noch lange beschäftigen. „Wenn ich in einem Spiel ein, zwei dumme Fehlpässe gespielt habe, bin ich wirklich richtig angepisst darüber. Das beschäftigt mich dann auch noch am Abend. So einfach abschalten kann ich da nicht. Am Abend rede ich dann auch gerne mit meinem Vater darüber, der auch ein Fußballverrückter ist.“ Doch nicht nur der Vater, sondern auch die Mutter sowie die Freundin, mit er bald zusammenzieht, sind bei den Spielen meistens dabei – ein Hühne kommt eben selten allein.

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